Sonntag, 23. Dezember 2012

"Silent Night ... Holy Night"

Ich melde mich nun mal wieder aus Martinborough, wo wir jetzt schon seit einiger Zeit sind. Nur haben wir vor zwei Wochen unsere Gastfamilie gewechselt und arbeiten nun auf einem Weingut. Durch den Familienwechsel hat sich bei uns mal wieder einiges geändert. Die aktuelle Familie, die Kiwis sind, unternehmen mit uns sehr viel, was wieder mal riesen Spaß macht. Auch das Essen hat sich mal wieder grundlegend geändert. Die letzte Familie, die aus den USA waren, gaben uns unter anderem regelmäßig zum Lunch eine Chipstüte und Sandwich. Jetzt gibt endlich wieder Salat und allerlei anderes gesundes Essen, aber auch das Fleisch kommt nicht zu kurz. Wo soll ich bloß anfangen, was wir alles wieder erlebt haben ... wohl am besten am Anfang.
das Weingut
An einem Freitag kamen wir hier an, wo uns Katherine, die Gastmutter, erstmal zeigte, was unsere Hauptaufgabe die nächste Zeit sein würde. Diese beschränkt sich darauf, dafür zu sorgen, dass der Wein ordentlich wächst. Dafür müssen Drähte in bestimmten Höhen eingehakt werden und diese dann zusammen geklippt werden. 
Klingt nicht sonderlich spannend, ist es auch nicht. Immerhin vergeht die Zeit ganz gut und die Arbeit ist auch nicht schwer. Die zweite Hälfte des ersten Tages hatten wir Glück. Denn es stand Flaschenabfüllung für fertigen Wein an. Das hieß als erstes, in die Weinerei zu fahren und den Wein in ein Fass abzufüllen. Das hatten wir natürlich auch das Glück aus einem Fass zu probieren und einiges über die Herstellung zu erfahren. Von dort aus ging es dann in den Flaschenabfüllung, wo wir dem Prozess der Abfüllung folgen konnten.
Weintesten in der Weinerei
Wie schon erwähnt, war die Arbeit nicht sonderlich spannend, jedoch versuchte die Familie uns viel durch Aktivitäten zurückzugeben. Am ersten Wochenende erkundeten wir dann beispielsweise die Caves eines Freundes, also keine typischen Touristenhöhlen. Das bescherte uns wieder jede Menge Glühwürmchen, die leuchteten und nasse Füße.
Caves erkundet und ein Ei gefunden

Da wir auch Wochenende arbeiteten, gab es dann am Montag mal frei, wo wir gemeinsam mit der Familie auf einem Fluss mit 5 Kayaks unterwegs war. Der Fluss war bis auf eine Stelle zwar recht still, aber diese eine hatte es echt in sich. Ich nutzte auch gleich die Gelegenheit, um die Kurve mit Strömungsschnelle richtig mit Geschwindigkeit zu nehmen. Die Strömung war dann aber doch zu stark, sodass ich nicht um die Kurve herumkam, sondern geradewegs in Bäumen landete und ich aus dem Kayak fiel. Das machte einen riesen Spaß, Teil des Flusses neben dem Kayak zu schwimmen, um dann an einer flachen Stelle wieder rein zuspringen.
Neben den Aktivitäten, die wir so in letzter Zeiten machten, nutzten Max und ich täglich das Trampolin mit dem Pool, das nach der Arbeit im Weingut jedesmal eine willkommene Abkühlung ist. Besonders an extrem sonnigen und heißen Tagen.
willkommene tägliche Abkühlung


Ansonsten übten wir auch noch mit dem Luftgewehr, was Erinnerungen aus der Bundeswehrzeit hervorrief. Auch Tennis spielen wir seit den letzten zwei Wochen regelmäßig, da sich die Familie ihren eigenen Tennisplatz angelegt hat. Wie ihr seht, haben wir hier wirklich genug Unterhaltung. Dazu kommen noch meine Sportübungen, von denen ich schon im letzten Bericht erzählte. 
Da die Familie sehr musikalisch ist, hat uns Jeremy, der Vater, beigebracht einige Akkorde auf der Ukulele zu spielen. Zwar war das für mich als sehr unmusikalische Person recht schwierig, aber "Silent Night" zu spielen, klappt schon ganz gut. Und dann gibt es ab und an mal Abende mit der Familie, wo gemeinsam gesungen und gespielt wird, was viel Spaß macht und zeigt, wie toll wir in das Familienleben integriert werden. 
Wir waren auch mal wieder eine kleinere Strecke wandern. Das war besonders schön, da wir hier durch Regenwald liefen. Am Ende stand doch noch eine Abkühlung im Fluss an, die Max und ich als erstes nutzten und damit dann auch die Familie animierten sich abzukühlen.


im Regenwald unterwegs

meine Übungen im Wohnzimmer
Am Sonntag stand dann Weihnachtsgottesdienst auf dem Programm. Eine Woche zuvor waren wir schon bei einem wesentlich kleineren Gottesdienst, der aber mehr für kleinere Kinder gemacht wurde. Die kleinen Kinder spielten dabei eine sehr kurze Version des Krippenspiels, was recht niedlich war. Am letzten Sonntag gingen wir zunächst auf eine Weihnachtsparade, hier im kleinen Ort. Das war nicht sehr spannend und hatte  auch nicht sehr viel mit Weihnachten zu tun. Es gab zwar einige geschmückte Autos und einen Weihnachtsmann, aber es erinnerte doch mehr an einen Faschingsumzug, der als Promotion dienen soll. Abends ging es dann zum Gottesdienst in einer recht kleinen Kirche. Dabei wurden abwechselnd Texte vorgelesen und Weihnachtslieder gesungen. Das verbreitete dann schon wesentlich mehr Weihnachtsstimmung.

Weihnachtsgottesdienst
Am letzten Donnerstag kam dann der Tag, an dem wir das erste Mal Ukulele vor fremden Leuten spielen sollten. Zuerst sagte uns Katherine, dass wir ja zusammen mit der Familie etwas singen und spielen könnten. Im Laufe der Woche wurde daraus dann, dass wir ja zu zweit etwas auf der Ukulele spielen könnten. Am Donnerstag schließlich, waren wir die einzigen der Familie die an dem Abend spielten. Das war ein Treff verschiedener Leute, Jung und Alt, aus der Stadt, die alle ihre Lieder, diesmal Weihnachtslieder, vortragen konnten. So war es ein richtig schöner musikalischer Abend an dem dann auch unser Ukulelespiel gut klappte und wir den Applaus freudestrahlend mitnahmen. Jeremy gab uns den Namen "The Wurst" als Anspielung, dass wir Deutsche sind, die gerne Würste essen :D Und Katherine nannte uns den Hit des Abends. Wir spielten und sangen zwei Songs. Einmal "Silent Night" und "Alle Jahre wieder". Da das für mich im Vergleich zu Max das erste Mal war, dass ich vor Publikum singen und spielen musste, war ich doch etwas aufgeregt, aber letztlich lief es dann echt gut dafür, dass wir erst seit vier Tagen Ukulele spielten.

Max und ich beim Musikabend in Martinborough
Freitag stand mal wieder eine Fahrt nach Wellington an und die hatte auch mal wieder was mit "The Hobbit" zu tun. Denn wir hatten Tickets für das Embassy Theatre in Wellington gebucht, das quasi das Kino ist, indem auch die Weltpremiere von "The Hobbit" war. Ihr könnt Euch sicherlich noch an das Bild mit dem riesigen Gandalf vor dem Gebäude erinnern, das ist das Embassy Theatre. Wir schauten natürlich in 48 Frames und 3-D und waren vom Film begeistert. Der Sound im Kino war überwältigend und war das beste Kino, was ich bisher besucht habe. Wunderschönes altes Gebäude, das toll hergerichtet war. Vor dem Kino besuchten wir auch noch die Weta Caves, das eine kleinere Ausstellung zu den Animationen von Filmen, wie "Lord of the Rings" oder "King Kong" ist. Da waren unter anderem riesige Figuren aus "Herr der Ringe" ausgestellt, wie ein furchteinflößender Uruk-hai oder ein ängstlicher Gollum. Danach ging es dann noch die Mutter unserer Gastmutter besuchen, die eine sehr nette alte Frau war und uns gleich jede Menge Süßigkeiten schenkte. Samstag hieß es dann Weihnachtsessen mit einigen Leuten, wo wir auch das erste Mal in den Geschmack von Truthahn kamen. Der Nachmittag endete dann mal wieder mit einer Musiksession, in der Gitarre, Bass, Ukulele und Piano gespielt wurde und dazu auch noch gesungen wurde. Mit den Erfahrungen Sushi und Würste selbst zu machen endete dann auch diese Woche so langsam wieder.
2 Ukuleles für ein Halleluja
Am Heiligabend, als ich dann wie jeden Tag, 07:15 Uhr aufstand, zeigte mir Jeremy außerhalb des Hauses erstmal den Hasen, den er gerade im Pyjama erlegt hatte und zerlegte ihn gerade. Dann machte ich mir meine Schüssel Porridge mit Banane, Apfel und Zimt und genoss das Frühstück. Kurz darauf beschenkten wir uns dann alle gegenseitig und die Familie schenkte Max und mir jeden eine Ukulele, über die wir uns beide riesig freuten. Jetzt können wir auf unserer Weiterreise immer Musik machen, wann wir wollen. Die Familie ist dann heute in den Urlaub gefahren, sodass wir noch für einige Tage auf das Haus aufpassen werden. Zum Christmasday sind dann bei einer anderen Familie zum Mittagessen eingeladen, die wir schon mal letzte Woche besucht hatten. Wir werden das Jahr jetzt noch ein bisschen arbeitend und ansonsten in Ruhe ausklingen lassen, bevor es dann Sylvester nach Wellington geht und zwei Tage später dann per Fähre auf die Südinsel.

Ich wünsche Euch allen schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr und freue mich, wenn wir uns dann nächstes Jahr wiedersehen. Mögen all Eure Wünsche und Träume im nächsten Jahr in Erfüllung gehen!

Viele Grüße aus dem sommerlichen Neuseeland :)


Samstag, 1. Dezember 2012

Die Suche nach Hobbits ist vorbei

Es sind mal wieder ein paar Tage vergangen, seitdem ich meinen letzten Post hinterlassen habe. In dieser Zeit haben wir wieder einmal jede Menge neue Eindrücke gewonnen. Nach dem letzten Hostel in der Nähe des Nationalparks ging es für uns straight nach Wellington, was mal wieder eine längere Buszeit bedeutete. Dort lernten wir im Hostel Joanna, eine Polin kennen, die zwar etwas hyperaktiv war, aber total freundlich uns alles wichtige für Wellington erklärte. So folgten wir ihren Ratschlägen und gingen den nächsten Tag auf den Mt. Victoria, von dem man eine tolle Übersicht auf die Stadt hat. Das bedeutete mal wieder eine kleine Wanderung, die aber jederzeit tolle Natur und Bilder für uns offenbarte. Oben angekommen, konnte man in alle Richtungen der Stadt schauen, vergleichend mit dem Mt. Eden in Auckland.
Mt. Victoria Lookout
Und wir hatten vor allem in den zwei Tagen viel Glück mit dem Wetter. Denn Wellington ist eigentlich als sehr windige Stadt bekannt. In unserer Zeit gab es Sonnenschein und kaum Wind. Nachmittags gingen wir dann in das Te Papa, das das größte Museum in Wellington ist und dennoch kostenlos ist. Dort konnte man alles über die Historie der Einwanderer vor ca. 150 Jahren erfahren oder über die Maori-Kultur Neues lernen oder auch eine aktuelle Kunstausstellung bestaunen. Mt. Victoria und Te Papa sind auf alle Fälle zwei Dinge, die jeder machen sollte, der einmal in Wellington ist.
Wellington
Schafschur
Danach ging es noch ein bisschen durch die Stadt und dann wieder zum Hostel, um von dort aus nochmal in eine Bar zu gehen und ein kostenloses Bier abzustauben. Als wir wieder zurückkamen, ging es nochmal mit Chee und Joanna auf ein Couchsurfing-Treffen und damit wurde dann auch der Abend ausgeklungen. Am nächsten Tag genossen wir noch ein wenig den Hafen und machten uns auf in Richtung Zugstation, um unsere nächste Station, Gastfamilie in Martinborough, zu erreichen. Martinborough ist in Neuseeland besonders bekannt für seine guten Weingüter. Das Zugnetz in Neuseeland ist zwar nicht wirklich gut ausgebaut, aber die Strecke, die wir fuhren, enthielt wunderschöne Natur mit Hügeln und Regenwald.
Schafe fangen
An der Zugstation angekommen, empfing uns schon die neue Gastfamilie, bei der wir für die nächsten zwei Wochen arbeiten und leben sollten. Die Gastfamilie besitzt eine riesige Farm mit einigen Tieren, wie Schweinen, Schafen, Kühen und Hühnern besitzen. Die ersten Tage wohnte hier auch noch ein junges Paar aus Schweden, Mikael und Annika mit denen wir zusammenarbeiteten und auch sonst viel Zeit verbrachten.
Unsere Werkzeuge
Die Arbeit ging los mit Scheune ausmisten, über Pfad zu einem Fluss bauen, sowie beim Schafe einfangen helfen. Die Schafe mussten wir einfangen, da sie an unserem ersten Wochenende hier geschurt werden sollten. Das konnten wir dann gleich am nächsten Tag beobachten und auch hier mithelfen. Das machte echt riesen Spaß, die Schafe zu schnappen und zum Schurer zu bringen. Max hatte sogar die Möglichkeit eines selbst zu schuren und wurde dabei gleich als "Natural" bezeichnet.
Weingut

Am nächsten Tag nach getaner Arbeit ging es mit Annika und Mikael zur Weinverkostung. Die Landschaft mit den ganzen Weinbergen und Gütern, sowie dem schönen Wetter motivierte zum wandern. Beim ersten Weingut angekommen, konnten wir für fünf NZD vier verschiedene Weine testen, die teilweise pro Flasche über 40 NZD kosten. Die Weine schmeckten teilweise richtig gut und es war interessant zu hören, was es sonst so über Wein zu wissen gibt. Danach ging es dann gleich weiter zum nächsten Weingut, bei dem weitere Weine probiert wurden. Anschließend ging es wieder Richtung Haus der Gastfamilie, um das Dinner nicht zu verpassen.

Am nächsten Tag stand nach der Arbeit Cape Palliser auf dem Programm. Das ist das südliche Kap der Nordinsel, an dem es wieder einen Leuchtturm zu bewundern gab. Der Weg dorthin ging über einige Kilometer und dabei am Meer entlang. Wäre es nicht ganz so wolkig gewesen, hätte man sogar die Berge der Südinsel sehen können. Am ersten Zielort angekommen, konnten wir mehrere Robben beobachten, die sich auf den Felsen am Ufer ausruhten. Das war richtig genial zu sehen, wie die sich nicht aus der Ruhe bringen ließen. Nur wenn man zu nahe kam, dann wurde von den Tieren ein ordentliches Geräusch ausgestoßen, was wohl bedeutete, nicht näher zu kommen. Mikael, der ebenfalls wie ich fotoverrückt ist, konnte auch nicht genug davon bekommen, Bilder von den Robben schießen. Das war einfach ein tolles Erlebnis, diese mal in der freien Wildbahn und nicht im Zoo zu bestaunen. Die nächste Station hieß dann endgültig Cape Palliser mit dem Leuchtturm, der sich auf einem Hügel befand und durch einige Treppenstufen erklommen werden musste.
eine neugierige Robbe

faule Robben ;)

Cape Palliser mit Ausblick vom Leuchtturm
Nachdem die Aussicht ausführlich genossen wurde und Max und ich noch einige Felsen hinauf kletterten, ging es wieder zurück. Am nächsten Tag war dann das erste Mal Kino in Neuseeland angesagt, natürlich 007 Skyfall. Das Kino war zwar nicht sonderlich groß, dafür aber mal eine andere Art, das eine Mischung aus Café und Kino war.

Montagabend stand dann schwedisches 3-Gänge Weihnachtsessen auf dem Plan, das Annika und Mikael zauberten. Dabei durfte natürlich typisch schwedische Musik und auch eine Powerpoint-Präsi über das Land nicht fehlen. Am nächsten Tag waren dann Max und ich dran, ein deutsches 3-Gänge Menü zu kochen. Trotz dessen, dass wir es erst einen Tag zuvor erfuhren, dass wir das machen sollen und von den Zutaten her improvisieren mussten, lief das eigentlich ganz gut. Da wir natürlich mindestens genauso gut, wie die Schweden sein wollten, gab es auch bei uns eine Auswahl deutscher Musik, sowie eine Powerpoint-Präsi. Und bei uns mit wesentlich mehr Folien, als bei Annika und Mikael ;)


ein netter Nazghul :D

Mittwoch kam dann der Tag, dem wir lange entgegen gefiebert hatten. Die Weltpremiere von "The Hobbit - an unexpected journey" stand in Wellington an. Glücklicherweise hatten wir schon vor knapp zwei Wochen das Hostel gebucht und fuhren dann mit dem Zug an dem Tag nach Wellington. Dort erwartete uns schon der lange Rote Teppich, der über 500m lang war, sowie diverse Schmückungen, wie Poster, Plakate und Figuren. Wir suchten uns einen ordentlich Platz, von dem man einen guten Ausblick hatte und dann mussten wir noch einige Zeit warten, bis es endlich losging. In der Zeit füllte sich die Straße, auf der der rote Teppich lag, immer mehr und mehr. 

Auf der Straße konnte man allerlei verkleidete Fans bestaunen, die entweder als Elben, Hobbits, Gandalf, Aragorn, Boromir oder auch als Nazghul verkleidet durch die Straßen liefen. Somit war die Suche nach Hobbits endlich vorbei. Es war schon unglaublich zu sehen, was in dem Teil der Stadt wegen der Filmpremiere los war.
Die Bühne mit fast allen Stars


Die Bühne als Hobbitbehausung war direkt vor dem Embassy Theatre aufgebaut, bei dem eine riesige Gandalffigur stand. Dann ging es auch so langsam los. Zunächst spielte Neil Finn, der den Soundtrack schrieb, mit seiner Band einige Lieder, wie beispielsweise "Misty Mountains". Wer das Buch kennt, wird das Lied als Zwergensong wiedererkennen. Da kam das erste Mal Gänsehautstimmung auf, als dieser gespielt wurde.  Kurz darauf kamen dann auch die Celebritys am roten Teppich an, was auf einer riesigen Leinwand ebenfalls übertragen wurde. Wenn auch die Interviews sehr schlecht waren und wenig Inhalt hatten, da es meistens nur um die neue Technik ging und das Wort "extraordinary" andauernd fiel, war es doch interessant die ganzen Stars mal zu sehen. Und um mich herum versammelten sich anscheinend alle hyperaktiven Leute. Da wurde geschubst, getreten und gedrängelt, um bessere Sicht zu bekommen. Nachdem alle Stars über den Teppich gelaufen waren und die offiziellen Reden gehalten wurden, durften dann die Stars und einige Ausgewählte den Film im Embassy Theatre schauen. Für Max und mich, sowie viele andere Tausende müssen noch bis frühestens 13.12.2012 warten. Nach noch ein wenig Herumschauen in der Stadt, ging es dann wieder ins Hostel. Am nächsten Tag gingen wir noch ins Museum of City and Sails und von dort aus mit dem Zug nach Martinborough zurück.
Wellington Skyline von der Seite
Hier angekommen, hieß es dann noch einige Tage weiterarbeiten, bis es dann am nächsten Freitag den nächsten Gastfamilienwechsel gibt. Dann geht es ab auf ein Weingut ;) Bis dahin viele Grüße und einen schönen 1. Advent nach Deutschland!!!!

Feierabendbier auf der Terrasse genießen
PS: Wer auch auf längeren Reisen weilt und aber trotzdem nicht auf Sportübungen verzichten will, um fit zu bleiben, dem lege ich von Mark Lauren "Fit ohne Geräte" ans Herz. Ich halte mich damit seit den zwei Monaten hier in Neuseeland fit und finde die Übungen wesentlich effizienter als Fitnessstudio, da man nur mit dem eigenen Körpergewicht trainiert. Besonders wenn man vor wunderschönen Landschaften trainiert, ist das eine tolle Motivation. Zwar musste ich mir zwar auch schon ab und an Schmunzeln von verschiedenen Gasteltern anschauen, weil ich da gerade mal wieder unter dem Tisch lag und "Umgekehrtes Bankdrücken" gemacht habe :D Aber es fetzt und den Schweden Mikael hatte ich auch überzeugt und paar mal mit ihm zusammen trainiert.

Sonntag, 18. November 2012

Blizzard und jede Menge Rafting

Die letzten neun Tage standen ganz im Zeichen von reisen von Hostel zu Hostel, da wir uns die Tage von Gastfamilien freihielten, um einige Dinge zu erleben. Zunächst ging es den Sonntag vor einer Woche los von Kerikeri in Richtung Rotorua, welches für seine heißen Quellen bekannt ist. Dort kamen wir dann nach knapp neun Stunden Busfahrt an, checkten im Hostel ein und ließen den Tag in einem Hot Pool ausklingen.  In einem Hot Pool lernten wir dann auch wieder einige interessante Leute kennen, wie eine Sibiererin und einen Neuseeländer, der ein eigenes Pub in der Stadt besaß, wozu er uns auch gleich einlud. Den nächsten Tag begannen wir mit einer Tour durch das Vulkanland, das außerhalb der Stadt liegt. Dort sahen wir einen Geysir, der mit Hilfe von einer Art Waschpulver zum Ausbruch gebracht wurde und anschließend Vulkanland. 
Geysir
Vulkanland
Das erinnerte schon stark an einen anderen Planeten, was man dort sah. Überall brodelte es und rauchte. Auch die Natur sah dadurch etwas mitgenommen aus. Anschließend wollten wir das Pub besuchen, zu dem uns der Neuseeländer eingeladen hatte, leider konnten wir es aber nicht finden. 

Am nächsten Tag ging es dann auf die erste größere Trampingerfahrung. Grundsätzlich wäre ein Bus von Rotorua nach Weitamo Caves (unserer nächsten Destination) gefahren, aber wir wollten es einfach ausprobieren. Jedoch erwies es sich doch schwieriger als gedacht, da wir knapp zwei Stunden warten mussten, bis wir endlich jemand fanden, der uns mitnahm. Diesmal wurden wir von einer jungen Kanadierin mitgenommen, die auf Urlaub durch das Land fuhr und uns ein Stückchen Richtung unserer Station mitnahm. Nach zwei weiteren Mitfahrgelegenheiten und knapp sechs Stunden Trampen, kamen wir endlich in Waitomo Caves an und fühlten uns das erste Mal von der Bevölkerung abgeschieden, da es um unser Hostel herum so gut, wie nichts gab, außer einige größere Farmen. Im Hostel lernten wir dann Irländerin kennen. Das kuriose dabei war, dass sie im gleichen Hostel, wie wir in Rotorua schon gewesen ist und an dem Tag den gleichen Weg getrampt ist. Da sie aber im Vergleich zu zwei Jungs, eine einzige Frau war, musste sie nur knapp zehn Minuten warten, um eine Mitfahrgelegenheit von Rotorua zu finden. Ja für uns zwei zu Trampen ist schon ein bisschen schwerer und war auch in diesen Tagen mit einigem Risiko verbunden, da Hostel und Aktivitäten an den Orten schon gebucht waren und wir somit ankommen mussten. 

Nach einer Nacht im Hostel im Nirgendwo stand am nächsten Tag Cave Rafting auf dem Plan. Das ist eine Art Hiking mit Wetsuit unter der Erde durch Höhlen. 
Schwimmen durch Höhlen
Das war eine interessante und lustige Erfahrung durch Wasser unter der Erde zu schwimmen und zu springen, Glühwürmen an der Decke zu sehen und eine Rutsche herunterzufahren, bei der man nichts so richtig sah. 


Danach waren wir dann aber auch so durchgefroren, dass wir eine heiße Dusche brauchten und eine heiße Schokolade und dann ging es wieder auf zum Trampen. 
Cave Rafting mit Rutsche
Und diesmal war auch ein glücklicherer Tag für uns, da wir nach knapp zehn Minuten den ersten fanden, der uns mitnahm. Auf dem Weg trafen wir wieder einige interessante Leute, wie beispielsweise den zweitgrößten Schafhändler in 

Neuseeland, der mit seinem X5 so richtig raste und deshalb auch schon paar mal den Führerschein verloren hatte. Für uns war es gut, so kamen wir frühzeitig in der nächsten Stadt an. Gegen späten Nachmittag kamen wir dann auch endlich in Turangi an, wo für den nächsten Tag Whitewater Rafting bevorstand. 

having fun :)

Wasserfallsprung

Auch das war mal wieder eine Klasse Erfahrung, wenn auch ein wenig langweilig, da es nicht die höchste Stufe war und somit die Wahrscheinlichkeit, dass man aus dem Boot fiel, sehr gering war.Aber immerhin war ein kleiner Hike durch einen Fluss mit Sprung von einen vier Meter Wasserfall dabei, was schon richtig Spaß machte. Max und ich wollten auch gleich nochmal springen, aber durften leider nicht. Wir fuhren dabei den Tongariro River entlang, durch verschiedene Stromschnellen und genossen die Natur, die herum um den Fluss zu finden war. Nach knapp vier Stunden kamen wir wieder beim Anfangsort an, nahmen wieder mal eine heiße Dusche und danach einen Hotdog zu uns.
Tongariro River
Am Freitag stand dann der erste Great Walk, ein Hike über mehrere Tage durch den Tongariro National Park auf dem Plan. Wir hatten auch schon die Campsites bei den Hütten gebucht. Leider mussten wir die Tage zuvor schon erfahren, dass das Wetter richtig schlecht werden soll. Das bewahrheitete sich auch. Der erste Tagestrack ging nur über knapp neun bis zehn Kilometer und kostete uns knapp drei Stunden, was aber mit unseren großen Rucksäcken mit vier Tagen Proviant, Zelt und Wechselklamotten sich als nicht einfach gestaltete. Als wir dann endlich bei der ersten Hütte ankamen, bauten wir auch gleich unser Zelt auf und erkundeten noch ein wenig die Gegend. Abends gab es in der Hütte noch ein wenig Talk mit den anderen, die hier übernachteten. Nur Max und ich waren die Einzigen, die zelteten, die anderen übernachteten in der Hütte. 
unser Zelt und die Natur

Dann ging es in das kalte Zelt. Den nächsten Morgen mussten wir warten, wegen vermeintlicher Unwetterwarnung, die dann auch kam und wir daraufhin unseren Walk abbrechen mussten. Vier Bayern, die wir schon auf der Hütte kennengelernt hatten, nahmen uns dann glücklicherweise nach knapp zwei Stunden warten im Regen und Sturm mit. Damit hatten wir erstmal die Schnauze ein wenig voll vom wandern, da wir auch nicht viel von der Landschaft aufgrund des schlechten Wetters sahen. 

Das hielt aber nicht lange und schon am nächsten Tag starteten wir mit zwei Berlinern und zwei Mädels das Alpine Crossing. Das ist ein Tagestrack über knapp 19-20 km, der über den Mt. Tongariro (aktiver Vulkan) und diversen Kratern führt. Wir verließen das Hostel 4:30 Uhr in der Frühe, um gutes Wetter mitzunehmen. Doch wieder hatten wir kein Glück, da es stark regnete und kalt war. Die ersten paar Kilometer waren noch in Ordnung und so konnte ich und Daniel, einer der Berliner sogar mit kurzen Hosen bei Schnee wandern. 

Wandern mit Badehose bei Schneesturm
Als dann aber der richtige Blizzard losging, mussten wir dann doch unsere langen Hosen anziehen und die Mädels sogar umkehren, da diese absolut nicht vorbereitet für diesen Track waren. Jetzt ging der schwerste Teil des Anstiegs los. Der Schneesturm wurde immer schlimmer mit Windstärken über 100 km/h gegen die wir ankämpfen mussten. Der Schnee peitschte uns ins Gesicht und anfangs auf die nackten Waden, was zunächst noch wie ein gutes Peeling war, dann aber den Muskel immer mehr zusetzte. Immer wieder kamen extreme Windböen, die uns fast umhauten und wir dann uns teilweise hinlegen mussten, da auch der Pfad ziemlich schmal und steil war. Zu der Zeit war es schwierig gute Laune beizubehalten, obwohl wir dann anfingen "Always look on the bright side of life" sungen und pfiffen, um davon abzulenken, gegen was wir  hier ankämpfen mussten. Eigentlich ist das ein sehr bekannter Track, der sogar überlaufen ist. An diesem Tag waren wir scheinbar die einzigen Verrückten, die sich auf den Berg trauten. 

Hike durch den Blizzard
Den Gipfel erreichten wir dann bei knapp 1900 m, worüber wir dann auch glücklich waren, da es endlich wieder bergab ging. Nach knapp sechs Stunden und keiner Pause, was aufgrund des Sturmes nicht möglich war, kamen wir dann endlich wieder heil auf der anderen Seite, total durchnässt und durchgefroren an und erlebten dabei dann sogar schönes Wetter und hatten damit alle vier Jahreszeiten an einem Tag erlebt. Bobby, der Amerikaner, der uns schon hin zum Berg gefahren hatte, holte uns dann wieder ab und wir chillten den Rest des Tages im Hostel beim Filme schauen. Im Nachhinein war es ein unglaublicher Hike, den man nicht beschreiben kann, da für eine Sekunden wirklich mal der Gedanke aufkam, ob man hier wieder gesund herunterkommt oder man den Berg hinunter geblasen wird. Übrigends erfuhren wir nach unserem Hiking im Hostel, dass der Berg eigentlich gesperrt war, da Eruptionswarnung für den Vulkan ausgegeben wurde. 
am Gipfel angekommen

Morgen geht es dann mal wieder weiter Richtung Wellington, wo wir zwei Tage die Stadt erkunden wollen und ab Donnerstag dann wieder eine Gastfamilie haben, für die wir arbeiten können. 
Viele Grüße aus der Nähe des National Parks Tongariro!!!!

Auf der anderen Seite des Mt. Tongariro

Sonntag, 11. November 2012

Endlich Skydive ... und dann enttäuschend

Und wieder ist eine Woche rum und wir verlassen einen weiteren wunderbaren Ort in Neuseeland. Diesmal hatten wir eine schöne Zeit im Norden der Nordinsel und erlebten auch in den letzten Tagen wieder so viel. Zunächst war es vor einiger Zeit schwer, eine Gastfamilie zu finden. Glücklicherweise fanden wir dann Grant, der uns trotz dessen, dass es aktuell für ihn eine schwierige Zeit ist, bei sich aufnahm. Er ist ein Anwalt, dass man auch daran merkte, wie er mit uns redete. Er sprach ein extrem gutes verständliches Englisch und wenn er uns dann immer erzählte, was wir so machen könnte, dann kamen die Worte „One option is …, and the other option is …“. Er zeigte uns somit immer unterschiedliche Alternativen, die wir machen könnten, was sehr nett von ihm war.

Ursprünglich wollten wir auch noch gar nicht in den Norden fahren, sondern unseren Weg weiter gen Süden gehen. Doch ein Gutschein für Skydive in der Bay of Islands brachte uns zum Umdenken. Montag kamen wir also an und wieder einmal hatten wir einen eigenen Caravan, den wir für uns nutzen konnten. Am nächsten Tag stand dann schon der Skydive auf dem Programm. Grant setzte uns in der kleinen Stadt Kerikeri ab, wo wir noch ein wenig die Stunden überbrückten, um danach zum Flughafen zu trampen. Das erwies sich diesmal aber als nicht so einfach, wie in Raglan. Irgendwann lief dann eine ältere Frau, vielleicht 70 Jahre alt, an uns vorbei und fragte, wo wir denn hin müssten. Wir erzählten ihr dann, dass wir nicht mehr Zeit hätten und zum Flughafen müssten, um unseren Skydive wahrzunehmen. Total freundlich von ihr, bot sie uns an, dass wir, falls wir kein Auto zum trampen finden, bei ihr am Haus vorbeischauen sollen. Das taten wir dann auch, sie ließ uns, obwohl wir Fremde waren hinein und fuhr uns zum Flughafen. Wieder mal eine dieser typischen neuseeländischen Begegnungen mit der Freundlichkeit der Menschen. Beim Flughafen angekommen, mussten wir zwei Dokumente ausfüllen. Das eine war nur für unsere Höhe bestimmt, da wir das höchstmögliche sprangen, nämlich 16.500 ft (ca. 5 km). Auf dem Dokument wurde gewarnt, dass wir „Fuzziness in the head“ davontragen könnten und weitere Dinge.
Skydive
Aber das hielt uns natürlich nicht davon ab. Wir mussten noch ein Stück warten bis wir dann endlich mit dem Flugzeug abheben konnten. In der Zwischenzeit lernten wir ein Schweizer kennen, der in Neuseeland ist um einen 3000 km zu laufen. Dann hob das Flugzeug endlich ab mit uns Dreien und unseren jeweiligen Tandempartnern. Es war eine wunderschöne Aussicht. Irgendwann auf ca. 12.000 ft mussten wir dann Sauerstoffmasken aufsetzen und kurz darauf ging es los. Stefan machte den Anfang und plumpste aus dem Flugzeug, was schon lustig aussah. Danach Max und dann auch endlich ich. Unten angekommen, mussten aber Max und ich feststellen, dass es nicht so spannend ist, wie wir dachten. Es gab keinen Punkt, an dem wir Angst oder dergleichen hatten oder Adrenalin ausgeschüttet hätten. Irgendwie war es total langweilig, also nicht so, wie es oft dargestellt wird.

Den nächsten Tag fingen wir dann an zu arbeiten. Die Arbeit bestand in reiner Gartenarbeit. Ein bisschen Erde schaufeln und Stöcke auflesen. Klingt zwar jetzt nicht viel, aber wenn man den riesigen Garten bedenkt war das eine endlose Arbeit. Abends zeigte uns dann Grant eine Stelle an einem nahen Fluss, wo man gut schwimmen gehen kann und auch die Möglichkeit hat, per Seil herein zu schwingen. Dort angekommen, sahen wir einen tollen grünen Ort mit kleinem Wasserfall und Max und ich gingen mal wieder in schönem kalten Wasser baden. Herrrrrrrrrrrlich J
Per Seil ins in den Fluss - herrliche Abkühlung
Am Donnerstag stand dann die Cape Reinga Tour, als die Tour an den nördlichsten Punkt Neuseelands, auf dem Plan. Das erinnerte ein wenig an die Busfahrten mit der Schule, da fast nur Leute in unserem Alter im Bus saßen und davon mal wieder der Großteil Deutsche. Zunächst fuhren wir zu den  Kauri-Bäumen, die besonders bekannt sind.
Kauri-Baum
Das sind riesige Bäume, die bis zu 4000 Jahre alt werden können. Der Pfad dahin führte uns durch einen wunderschönen Wald. Danach stand 90 Miles Beach auf dem Programm. Über den kann man mit dem Auto fahren, oder eben mit dem Bus, was echt einen tollen Ausblick zur Folge hatten. Jedoch muss man sagen, dass der 90 Miles Beach eigentlich nur 64 Miles lang ist. Am Ende vom Strand fanden wir dann riesige Sanddünen vor, auf denen der nächste Programmpunkt stattfand. Sandsurfen.
Sanddüne mit Sandsurfen - genial
Das machte einen riesigen Spaß mit einen kleinen Board, auf dem man mit dem Bauch lag, den Hang hinunter zu rutschen. Das erinnerte ein wenig an rodeln, nur eben mit Sand. Ein paar Kilometer kamen wir dann auch am Cape Reinga an, das besonders durch seinen kleinen Leuchtturm bekannt ist.

Cape Reinga
Cape Reinga's Leuchtturm
Hier wurde uns eine Aussicht geboten, die man mit Bildern nicht einfangen kann und einfach unbeschreiblich war. Dennoch versuchte ich natürlich irgendwie alles mit der Kamera einzufangen, so gut es mir möglich war. Danach ging es nochmal an einen Strand und vor dort aus wieder zurück.

Freitag arbeiteten Max und ich wieder den ganzen Tag. George, der Sohn von Grant, der sich gerade Halo 4 für die Xbox gekauft hatte, lud uns für den abends ein mit ihm zusammen zu zocken, was wir dann abends auch machten. Also zockten wir mit ihm zwei Stunden online Halo 4, was viel Spaß machte und eine interessante Abwechslung zu all dem Reisen und der Natur war.

Samstag arbeiteten wir nochmals, um restliche Dinge zu erledigen und danach ging es auf eine regionale Ausstellung, was wie eine Art Fest war. Und so kam ich gleich zu meiner ersten Fahrstunde in Neuseeland auf der linken Seite. Grant vertraute mir seinen Zweitwagen an und damit durfte ich dann hin zu zurückfahren. Am Anfang war es schon bisschen komisch, aber letztlich war es dann doch nichts anderes als sonst in Deutschland. Auf der Ausstellung gab es viele Buden mit Essen, Accessoires, Maschinen, etc. Es wurden Tiere ausgestellt und mit diesen irgendwelche Wettbewerbe abgehalten, ebenso Musikwettbewerbe, bei denen unter anderem George mit seiner Band spielte und den dritten Platz holte. Es war richtig interessant zu sehen, was so die Neuseeländer typischerweise machen. Denn Max und ich wollten ja nicht nur den reinen Touristenstoff mitnehmen, sondern auch die Lebensweise erkunden und hier konnte man das echt gut. Auch eine deutsche Fleischerei fanden wir auf dem Markt vor, die Bratwurst mit Sauerkraut und Kartoffelsalat verkaufte. Und trotz dessen, dass es teuer war, liebten es die Leute, da immer wieder Menschen anstanden und kauften. Diesen letzten Tag ließen wir dann wieder mit einem Bad in dem nahegelegenen Fluss ausklingen und packten danach schon wieder unser Zeug zusammen. Es war also wieder eine Woche voller Erlebnisse mit einer neuen tollen Familie. Am Sonntag stand dann noch knapp neun Stunden Busfahrt auf dem Plan, um unseren nächsten Standort, Rotorua mit seinen heißen Quellen, zu erreichen. Bis bald und viele Grüße nach Deutschland!










Sonntag, 4. November 2012

Trampen zum bekannten Surfingspot Raglan

Und wieder ist eine Woche vergangen und wieder werden wir unseren aktuellen Standort, diesmal Raglan, verlassen und morgen weiterziehen. Auch in dieser Woche hat sich einiges ereignet, wovon ich euch gerne berichten möchte. Zunächst ging es Montag von Auckland aus mit dem "Naked Bus" Richtung Hamilton. Übrigends, das ist nichts perverses, der Bus heißt nur deshalb so, weil das eine reine Busfahrt ohne Extras ist. Man kann da eine gewisse Anzahl an Trips kaufen, die man dann nach und nach nutzt, was in diesem Fall sehr günstig ist. Besonders wenn man die aktuellen Spritpreise in Neuseeland bedenkt. In Hamilton angekommen, ging es mit dem normalen Linienbus in Richtung Raglan. Raglan ist der wohl bekannteste Surferspot in Neuseeland, weswegen wir uns auch dort eine Gastfamilie ausgesucht hatten.

Auf dem Weg nach Raglan, stiegen wir dann ein paar Kilometer vorher aus. Von dort aus ging es dann noch einige Höhenmeter mit unseren zwei Rucksäcken in Richtung dem Haus unserer Gastfamilie für eine Woche. Am Gipfel dieses Hügels angekommen, fanden wir dann auch das Haus unserer neuen Familie, das uns auch gleich beeindruckte. Das Haus war riesig und die Aussicht phänomenal. Die Aussicht kann man eigentlich nicht beschreiben, da es wirklich beeindruckend war. Man konnte von hier aus über Raglan schauen und den Strand von weiten sehen, sowie die riesigen Wellen.
Sonnenuntergang vom Haus aus
Aussicht vom Haus
Als wir klopften machte uns dann Amanda und ihre Tochter Ella die Türe auf und begrüßten uns herzlich. Selbst Ella, die gerade 10 Jahre alt ist, war uns gegenüber total aufgeschlossen und nett. Es machte in der einen Woche viel Spaß mit ihr und ihrem neunjährigen Bruder Kobi rumzualbern. Da wir recht spät ankamen, gab es auch erstmal nichts mehr zu arbeiten, sondern viel Talk über uns und ihre Familie.
mit Ella und Kobi auf dem Trampolin
Abends lernten wir dann auch Jules, den Mann von Amanda kennen, der zunächst recht grimmig schien, aber dann uns gegenüber auch total nett und freundlich gesonnen war. Sein besonderes Merkmal war sein ironischer und sarkastischer Humor, der mir natürlich total gelegen kam. So erarbeiteten sich Max und ich dann auch in der einen Woche den Spitznamen "the naughty Germans" :D Jules gab uns dann gleich am ersten Abend noch eine Auswahl an von ihm gebrauchten Wetsuits, die wir zum Schwimmen und Surfen nutzen konnten und sogar am Ende jeweils einen geschenkt bekamen. Den nächsten Tag nutzten wir dann gleich um zum Strand zu trampen. Unsere Familie erzählte uns nämlich, wie einfach das wäre in Neuseeland und behielt damit recht. Gleich das zweite Auto nahm uns mit zum Strand, ein junger Doktor in seinem Surfervan, der ebenfalls superfreundlich war. Am Strand angekommen, verschlug es uns erstmal die Sprache, da die Aussicht traumhaft war. Riesige Wellen, der Ozean und und Berge. Am nächsten Tag ging dann wieder die Arbeit weiter, was ausmisten eines Schuppens, den Aufbau diverser Regale und Müll zur Müllhalde schaffen, beinhaltete. Danach ging es wieder per trampen zum Strand und diesmal mal ausgeliehenen Surfboard in die Wellen. Beim Trampen lernten wir die unterschiedlichsten Leute kennen. Beispielsweise ein Paar aus Kanada, das seit vier Jahren durch die Welt reist, ein Neuseeländer der ein übelst blutiges Gesicht hatte, weil er die Angel zurückgeschleudert bekam oder eine junge Frau, die als Travellerin nach Neuseeland kam und hier blieb.
Surfen in Raglan mit eigenem Wetsuit
 Beim zweiten Mal surfen klappte es dann schon besser als beim ersten Mal in Auckland und auch ich schaffte es endlich auf dem Board zu stehen. Das hielt aber nicht lange und ich flug wieder ins Wasser, was aber nichts machte. Einfach wieder rauspaddeln mit dem Board und ab auf die nächste Welle. Nach ca. 1,5 Stunden hörten wir dann auf, weil die Wassertemperatur es einfach nicht zuließ, weiter zu surfen. Übrigends falls ich es noch nicht erwähnt habe, hier in Neuseeland ist ein Ozonloch, was bedeutet, dass die Sonneneinstrahlung extrem stark ist. Hier muss man sich selbst bei grauen und bewölkten Wetter einschmieren, da man Sonnenbrand kriegen kann. Auch die Kinder rennen mit Oberteil rum, dass sich diese nicht verbrennen.
Aussicht zum Abendbrot am Strand
Wenn man das weiß, ist das aber kein Problem. Die nächsten Tage hieß es dann noch einiges an Arbeit zu schaffen, da wir Montag ja noch nicht anfangen konnten. Donnerstagabend saßen wir wieder mit Amanda und Jules zusammen und sprachen über alle möglichen Dinge und am Ende wurde es dann auch noch richtig speziell. Da er in einer Firma als Manager für Stahlproduktion arbeitet, wurde bei Ihnen vor einiger Zeit auf Lean Management umgestellt, über dessen Idee wir lange und ausführlich diskutierten. Freitag schafften wir dann endlich alles fertig zu bekommen und zur Müllhalde zu fahren. Schon der Standort dieser Recyclinganlage war fantastisch zwischen all den Hügeln, die ans Auenland erinnerten. Und dann gab es dort noch einen Secondhandshop, der quasi einiges von dem Zeug, was andere weghauten, aber noch einigermaßen in Ordnung war, verkauften. Als quasi ein großer Flohmarktshop, was eine echt coole Idee ist. Freitagabend nahm uns dann Amanda nach Raglan mit, wo Max und ich in eine Bar mit Livemusik gingen und ein Feierabendbier genossen. Samstag hieß es dann ganz früh aufstehen und noch bei einigen Dacharbeiten helfen und dann ging es zu den Hot Springs (heißen Quellen) in der Nähe, was ein Bad mit natürlicher Beheizung ist. Dort verbrachten wir den Tag, da eine Freundin von Amanda Geburtstag hatte. Und auch hier nahmen uns die Leute so freundlich auf, boten uns alles mögliche zu essen an und wir kamen mit den einen oder anderen ins Gespräch. Eigentlich wollten wir erst hiken gehen, was aber dann aufgrund von schlechtem Wetter ausfallen musste. Sonntagmorgen begann das mit Gottesdienst in der nahegelegenen Kirche. Das war mal eine echt interessante Erfahrung zu sehen, wie die Neuseeländer ihren Gottesdienst abhalten. Dieser war ziemlich unförmlich mit viel Gitarrenmusik aktueller Lieder, die als Thema Gott hatten. Auch die Leute saßen nicht einfach nur steif da, sondern streckten ihre Arme aus und sangen mit Herzblut. Und auch hier wieder wurden wir von allen herzlich begrüßt. Am Nachmittag ging es dann mit Jules an den Strand, der ca. 25 Jahre Surferfahrung hat und uns noch ein bisschen trainierte. Dann ging es wieder ins Wasser und bei herrlichen Wetter versuchten wir wieder ein wenig besser zu surfen, was auch gelang. Trotz einiger blauer Flecke und Schnitte an Armen und Beinen machte es wieder viel Spaß und wir genossen unseren letzten Tag hier am Strand. Es war trotz der nur einen Woche eine super Zeit mit viel Spaß und vielen neuen Erlebnissen. Morgen geht es dann weiter Richtung Paihia in den Norden der Nordinsel, um dann nächste Woche mal den Skydive zu machen und Cape Reinga zu besuchen ;) Bis dahin!!!
Tolle Woche in Raglan

Samstag, 27. Oktober 2012

Erster Gastfamlienwechsel!

Der erste Monat ist nun rum und damit steht auch ein Gastfamilienwechsel an. Beste Zeit um die letzten zwei Woche Revue passieren zu lassen. Die letzten zwei Wochen waren ebenfalls so schön, wie schon die erste Woche, die wir hier erlebt haben. Die wichtigste Meldung ist, dass wir mit den Skulpturen unseres Gastvaters richtig gut vorankamen und diese fast fertig sind. Wir konnten so wieder viel Holz verleimen, um Leinwände zu bauen, den Winkelschleifer nutzen, malern und so weiter. Besonders schön war an der Arbeit, dass wir sagen können, an seiner Kunst mitgewirkt zu haben und quasi ein Ergebnis zu bekommen, das wir sehen konnten.
Leinwand für den riesigen Elefanten (Hauptaufgabe der letzten Wochen)
 Wer daran interessiert ist, welche Art von Künstler er ist, kann gerne seine Homepages anschauen:
- Musik (seine Band): http://goon.co.nz/ 
- Film (er will nächstes Jahr einen Kinofilm drehen): http://thisgiantpapiermacheboulderisactuallyreallyheavy.com/ --> hier gibts auch einen Trailer
Christian (Gastvater) bei der Arbeit

Wie ihr schon sehen könnt, ist er ziemlich vielseitig. Seine Musik ist echt gut, die Skulpturen sehen auch super aus und auch der Trailer, der eine Art trashiger Science Fiction im Old School Format werden soll, sieht echt vielversprechend aus. Vielleicht klappts ja und wir können mitspielen, falls wir nächstes Jahr noch hier sein sollten. Neben dem Bestaunen seiner Kunst, nahm er uns auch vor kurzem auf die Ausstellung eines seiner Freunde mit. Wenn auch Max und ich nicht so richtig den Sinn dieser Kunst erkannten, lohnte es sich dennoch aufgrund des guten Essen ;)
Wir hatten auch wieder die Gelegenheit zu fischen, diesmal auf noch zwei weitere Arten. Das erste Mal waren wir ja mit einem Kanu unterwegs, das haben wir auch letzte Woche mal wieder gemacht und wieder war es herrlich. Vom Ufer aus haben wir auch schon gefischt, leider war das nicht wirklich von Erfolg gekrönt, da wir die falschen Sinker an der Angel für diese Art fischen hatten. Die sind eher für Tiefseefischen geeignet, da sie sich im flachen Gewässer, das vor allem steinig ist, leicht verhaken. Das ist uns natürlich passiert -,- und somit war der Fischausflug von kurzer Dauer. Und dann hatten wir auch noch die Möglichkeit mit dem Vater unserer Gastmutter fischen zu gehen. Er ließ ein Netz auf das Meer heraus, das er dann drei Stunden im Wasser ließ und nach dieser Zeit wieder hereinholte. Das war recht effektiv, trotz dessen, dass keine Köder verwendet wurden. Fünf Fische waren die Beute. In den Genuss, diese auch essen zu können, kamen wir leider nicht. Genauso hatten wir leider nicht die Möglichkeit mit ihm auf seinem Motorboot mitzufahren und von da aus zu angeln, da wir leider, als er uns fragte, arbeiten mussten. Dennoch haben wir viele neue Erfahrungen gemacht, die viel Spaß gemacht haben.

Ein weiteres Ereignis in den letzten zwei Wochen war das Familienessen mit der Familie unserer Gastmutter. Problem an dem Essen war nur, dass die meisten Vegetarier waren und somit ein wenig das Fleisch fehlte ;) Alles sehr nette Leute, die uns freundlich aufnahmen und uns ordentlich ausfragten, was wir so machen, wo wir herkommen, wo wir hinwollen etc. Als wir erzählten, dass wir aus Deutschland kommen, zeigte uns einer der Familie ein Brettspiel. Er sagte uns, dass er durch dieses seine einzigen Kenntnisse über Deutschland hat. Leider war auf dem Brettspiel nur Süddeutschland zu sehen, und wie es gespielt wurde, dafür hatten wir leider keine Zeit. An dem Abend machten wir aber nicht nur Bekanntschaft mit Kiwis, sondern auch mit einem weiteren Deutschen mal wieder, der als HelpX-Person bei dem Vater unserer Gastmutter arbeitete. Wir nutzten natürlich die Gelegenheit gleich mal wieder aus, um einige Erfahrungen auszutauschen und somit den deutschen Kreis zumindest für ein paar Minuten innerhalb der Familie zu bilden.

In den letzten Wochen sind wir auch wieder sehr viel an den verschiedenen Stränden entlang gelaufen und durch einen regionalen Park, der einen tollen Einblick in die Flora und Fauna Neuseelands in dieser Gegend gab. Ich freue mich schon auf den ersten Nationalpark in ein paar Wochen. Neben Fischen und Hiking sind wir auch seit einer Woche fast jeden Tag ins Wasser baden gegangen, obwohl teilweise das Wasser und die Außentemperatur neuseeländische Wintertemperaturen hatten. 
traumhaft zum Laufen

Unser Badestrand
regionaler Park
Selbst unsere Gasteltern waren erstaunt, wie geil wir das fanden, nach der Arbeit oder auch in der Mittagspause runter zum Strand zu laufen und eine Abkühlung zu nehmen. Und das Beste ist, dass man sich mit Seil ins Wasser schwingen kann. Dieses Wochenende waren wir dann auch mal wieder in Auckland Downtown, das von hier aus, ca. eine Stunde mit dem Bus entfernt ist. Jan, ein Kumpel, den wir im Hostel kennen gelernt hatten, lud uns auf seine Party ein. Das war mal wieder eine klasse Partyabend, an dem wir einige neue Leute aus Neuseeland, Südafrika, Frankreich und auch wieder Deutschland kennenlernten. Und das Beste an den meisten Klubs in Auckland ist, man kommt kostenlos hinein, vorausgesetzt man vergisst nicht seinen Passport ;) Das ist uns natürlich an der ersten Bar passiert, weswegen wir dann zu Jans Wohnung zurück mussten, um den Passport zu holen. Aber letztlich verliert man das Geld, das man beim Eintritt spart, durch Getränke wieder, da diese extrem teuer sind. Den nächsten Morgen dann noch Instantkaffee bei Jan, der erste Kaffee seit drei Wochen mal wieder. Man habe ich den genossen! Eigentlich wollten wir an dem Tag noch auf den Skytower, leider war das oberste Deck geschlossen, aber wir kommen ja nächstes Jahr wieder nach Auckland.

Chillen in der nächsten kleinen Ortschaft mit Sushi :)
Morgen gehts dann endlich auch mal wieder weiter. Denn trotz dessen, dass die Gastfamilie echt meganett war, das Essen gut geschmeckt hat und die Arbeit ebenso in Ordnung war, ist es schön wieder etwas anderes zu sehen. Denn auch trotz der schönen Strände fehlen hier leider Wanderrouten und man ist recht abgeschieden von der Stadt, wodurch es nicht viel zu erleben gibt. Neben vielen neuen Eindrücken, Erfahrungen und neuen Bekanntschaften nehmen wir auch einige Rezepte mit, besonders das für einen Brotteig (auch als Pizzateig geeignet), das unser Gastvater von französischen Bäckern bekommen hat. Das war Max und meine erste Erfahrung eigenes Brot zu backen und das ist echt genial einfach und schmeckt super. Morgen gehts dann also zu einer Familie nach Raglan, wo einer der schönsten Surfstrände zu finden ist. Dort wollen wir dann auch endlich wieder surfen und die Wellen genießen, die wohl ziemlich riesig sein müssen. Ich bin schon riesig gespannt!!! Aber auch hier die Strände in Northshore Auckland werde ich echt vermissen. Und unser Weg nach dem Aufenthalt in Raglan hat sich nun auch wieder ein klein wenig geändert, da wir ein tolles Angebot gefunden haben. Skydive aus 16.500 feet (sind umgerechnet ca. 5 km Höhe ... Woooohoo) um 44 % gesenkt. Da konnten wir nicht nein sagen ;) Das gibts dann in spätestens zwei Wochen in Bay of Islands (Norden der Nordinsel). Wir freuuuuuuuuuuuen uns schon riesig darauf!!!! Seit gestern habe ich auch eine Nummer und ein Handy (@steph: kein Smartphone ;) sondern Old School) in Neusseeland. Falls die jemand haben möchte, möge er/sie mich anschreiben. Hier haben sich übrigends in den letzten Tagen die Temperaturen stetig verbessert und es ist wunderschön sonnig, im Vergleich zum verschneiten Plauen und Freiberg, wie ich gesehen habe ;) 
Viele Grüße aus Northshore Auckland und bis demnächst. Haltet die Ohren steif!!!