Sonntag, 18. November 2012

Blizzard und jede Menge Rafting

Die letzten neun Tage standen ganz im Zeichen von reisen von Hostel zu Hostel, da wir uns die Tage von Gastfamilien freihielten, um einige Dinge zu erleben. Zunächst ging es den Sonntag vor einer Woche los von Kerikeri in Richtung Rotorua, welches für seine heißen Quellen bekannt ist. Dort kamen wir dann nach knapp neun Stunden Busfahrt an, checkten im Hostel ein und ließen den Tag in einem Hot Pool ausklingen.  In einem Hot Pool lernten wir dann auch wieder einige interessante Leute kennen, wie eine Sibiererin und einen Neuseeländer, der ein eigenes Pub in der Stadt besaß, wozu er uns auch gleich einlud. Den nächsten Tag begannen wir mit einer Tour durch das Vulkanland, das außerhalb der Stadt liegt. Dort sahen wir einen Geysir, der mit Hilfe von einer Art Waschpulver zum Ausbruch gebracht wurde und anschließend Vulkanland. 
Geysir
Vulkanland
Das erinnerte schon stark an einen anderen Planeten, was man dort sah. Überall brodelte es und rauchte. Auch die Natur sah dadurch etwas mitgenommen aus. Anschließend wollten wir das Pub besuchen, zu dem uns der Neuseeländer eingeladen hatte, leider konnten wir es aber nicht finden. 

Am nächsten Tag ging es dann auf die erste größere Trampingerfahrung. Grundsätzlich wäre ein Bus von Rotorua nach Weitamo Caves (unserer nächsten Destination) gefahren, aber wir wollten es einfach ausprobieren. Jedoch erwies es sich doch schwieriger als gedacht, da wir knapp zwei Stunden warten mussten, bis wir endlich jemand fanden, der uns mitnahm. Diesmal wurden wir von einer jungen Kanadierin mitgenommen, die auf Urlaub durch das Land fuhr und uns ein Stückchen Richtung unserer Station mitnahm. Nach zwei weiteren Mitfahrgelegenheiten und knapp sechs Stunden Trampen, kamen wir endlich in Waitomo Caves an und fühlten uns das erste Mal von der Bevölkerung abgeschieden, da es um unser Hostel herum so gut, wie nichts gab, außer einige größere Farmen. Im Hostel lernten wir dann Irländerin kennen. Das kuriose dabei war, dass sie im gleichen Hostel, wie wir in Rotorua schon gewesen ist und an dem Tag den gleichen Weg getrampt ist. Da sie aber im Vergleich zu zwei Jungs, eine einzige Frau war, musste sie nur knapp zehn Minuten warten, um eine Mitfahrgelegenheit von Rotorua zu finden. Ja für uns zwei zu Trampen ist schon ein bisschen schwerer und war auch in diesen Tagen mit einigem Risiko verbunden, da Hostel und Aktivitäten an den Orten schon gebucht waren und wir somit ankommen mussten. 

Nach einer Nacht im Hostel im Nirgendwo stand am nächsten Tag Cave Rafting auf dem Plan. Das ist eine Art Hiking mit Wetsuit unter der Erde durch Höhlen. 
Schwimmen durch Höhlen
Das war eine interessante und lustige Erfahrung durch Wasser unter der Erde zu schwimmen und zu springen, Glühwürmen an der Decke zu sehen und eine Rutsche herunterzufahren, bei der man nichts so richtig sah. 


Danach waren wir dann aber auch so durchgefroren, dass wir eine heiße Dusche brauchten und eine heiße Schokolade und dann ging es wieder auf zum Trampen. 
Cave Rafting mit Rutsche
Und diesmal war auch ein glücklicherer Tag für uns, da wir nach knapp zehn Minuten den ersten fanden, der uns mitnahm. Auf dem Weg trafen wir wieder einige interessante Leute, wie beispielsweise den zweitgrößten Schafhändler in 

Neuseeland, der mit seinem X5 so richtig raste und deshalb auch schon paar mal den Führerschein verloren hatte. Für uns war es gut, so kamen wir frühzeitig in der nächsten Stadt an. Gegen späten Nachmittag kamen wir dann auch endlich in Turangi an, wo für den nächsten Tag Whitewater Rafting bevorstand. 

having fun :)

Wasserfallsprung

Auch das war mal wieder eine Klasse Erfahrung, wenn auch ein wenig langweilig, da es nicht die höchste Stufe war und somit die Wahrscheinlichkeit, dass man aus dem Boot fiel, sehr gering war.Aber immerhin war ein kleiner Hike durch einen Fluss mit Sprung von einen vier Meter Wasserfall dabei, was schon richtig Spaß machte. Max und ich wollten auch gleich nochmal springen, aber durften leider nicht. Wir fuhren dabei den Tongariro River entlang, durch verschiedene Stromschnellen und genossen die Natur, die herum um den Fluss zu finden war. Nach knapp vier Stunden kamen wir wieder beim Anfangsort an, nahmen wieder mal eine heiße Dusche und danach einen Hotdog zu uns.
Tongariro River
Am Freitag stand dann der erste Great Walk, ein Hike über mehrere Tage durch den Tongariro National Park auf dem Plan. Wir hatten auch schon die Campsites bei den Hütten gebucht. Leider mussten wir die Tage zuvor schon erfahren, dass das Wetter richtig schlecht werden soll. Das bewahrheitete sich auch. Der erste Tagestrack ging nur über knapp neun bis zehn Kilometer und kostete uns knapp drei Stunden, was aber mit unseren großen Rucksäcken mit vier Tagen Proviant, Zelt und Wechselklamotten sich als nicht einfach gestaltete. Als wir dann endlich bei der ersten Hütte ankamen, bauten wir auch gleich unser Zelt auf und erkundeten noch ein wenig die Gegend. Abends gab es in der Hütte noch ein wenig Talk mit den anderen, die hier übernachteten. Nur Max und ich waren die Einzigen, die zelteten, die anderen übernachteten in der Hütte. 
unser Zelt und die Natur

Dann ging es in das kalte Zelt. Den nächsten Morgen mussten wir warten, wegen vermeintlicher Unwetterwarnung, die dann auch kam und wir daraufhin unseren Walk abbrechen mussten. Vier Bayern, die wir schon auf der Hütte kennengelernt hatten, nahmen uns dann glücklicherweise nach knapp zwei Stunden warten im Regen und Sturm mit. Damit hatten wir erstmal die Schnauze ein wenig voll vom wandern, da wir auch nicht viel von der Landschaft aufgrund des schlechten Wetters sahen. 

Das hielt aber nicht lange und schon am nächsten Tag starteten wir mit zwei Berlinern und zwei Mädels das Alpine Crossing. Das ist ein Tagestrack über knapp 19-20 km, der über den Mt. Tongariro (aktiver Vulkan) und diversen Kratern führt. Wir verließen das Hostel 4:30 Uhr in der Frühe, um gutes Wetter mitzunehmen. Doch wieder hatten wir kein Glück, da es stark regnete und kalt war. Die ersten paar Kilometer waren noch in Ordnung und so konnte ich und Daniel, einer der Berliner sogar mit kurzen Hosen bei Schnee wandern. 

Wandern mit Badehose bei Schneesturm
Als dann aber der richtige Blizzard losging, mussten wir dann doch unsere langen Hosen anziehen und die Mädels sogar umkehren, da diese absolut nicht vorbereitet für diesen Track waren. Jetzt ging der schwerste Teil des Anstiegs los. Der Schneesturm wurde immer schlimmer mit Windstärken über 100 km/h gegen die wir ankämpfen mussten. Der Schnee peitschte uns ins Gesicht und anfangs auf die nackten Waden, was zunächst noch wie ein gutes Peeling war, dann aber den Muskel immer mehr zusetzte. Immer wieder kamen extreme Windböen, die uns fast umhauten und wir dann uns teilweise hinlegen mussten, da auch der Pfad ziemlich schmal und steil war. Zu der Zeit war es schwierig gute Laune beizubehalten, obwohl wir dann anfingen "Always look on the bright side of life" sungen und pfiffen, um davon abzulenken, gegen was wir  hier ankämpfen mussten. Eigentlich ist das ein sehr bekannter Track, der sogar überlaufen ist. An diesem Tag waren wir scheinbar die einzigen Verrückten, die sich auf den Berg trauten. 

Hike durch den Blizzard
Den Gipfel erreichten wir dann bei knapp 1900 m, worüber wir dann auch glücklich waren, da es endlich wieder bergab ging. Nach knapp sechs Stunden und keiner Pause, was aufgrund des Sturmes nicht möglich war, kamen wir dann endlich wieder heil auf der anderen Seite, total durchnässt und durchgefroren an und erlebten dabei dann sogar schönes Wetter und hatten damit alle vier Jahreszeiten an einem Tag erlebt. Bobby, der Amerikaner, der uns schon hin zum Berg gefahren hatte, holte uns dann wieder ab und wir chillten den Rest des Tages im Hostel beim Filme schauen. Im Nachhinein war es ein unglaublicher Hike, den man nicht beschreiben kann, da für eine Sekunden wirklich mal der Gedanke aufkam, ob man hier wieder gesund herunterkommt oder man den Berg hinunter geblasen wird. Übrigends erfuhren wir nach unserem Hiking im Hostel, dass der Berg eigentlich gesperrt war, da Eruptionswarnung für den Vulkan ausgegeben wurde. 
am Gipfel angekommen

Morgen geht es dann mal wieder weiter Richtung Wellington, wo wir zwei Tage die Stadt erkunden wollen und ab Donnerstag dann wieder eine Gastfamilie haben, für die wir arbeiten können. 
Viele Grüße aus der Nähe des National Parks Tongariro!!!!

Auf der anderen Seite des Mt. Tongariro

Sonntag, 11. November 2012

Endlich Skydive ... und dann enttäuschend

Und wieder ist eine Woche rum und wir verlassen einen weiteren wunderbaren Ort in Neuseeland. Diesmal hatten wir eine schöne Zeit im Norden der Nordinsel und erlebten auch in den letzten Tagen wieder so viel. Zunächst war es vor einiger Zeit schwer, eine Gastfamilie zu finden. Glücklicherweise fanden wir dann Grant, der uns trotz dessen, dass es aktuell für ihn eine schwierige Zeit ist, bei sich aufnahm. Er ist ein Anwalt, dass man auch daran merkte, wie er mit uns redete. Er sprach ein extrem gutes verständliches Englisch und wenn er uns dann immer erzählte, was wir so machen könnte, dann kamen die Worte „One option is …, and the other option is …“. Er zeigte uns somit immer unterschiedliche Alternativen, die wir machen könnten, was sehr nett von ihm war.

Ursprünglich wollten wir auch noch gar nicht in den Norden fahren, sondern unseren Weg weiter gen Süden gehen. Doch ein Gutschein für Skydive in der Bay of Islands brachte uns zum Umdenken. Montag kamen wir also an und wieder einmal hatten wir einen eigenen Caravan, den wir für uns nutzen konnten. Am nächsten Tag stand dann schon der Skydive auf dem Programm. Grant setzte uns in der kleinen Stadt Kerikeri ab, wo wir noch ein wenig die Stunden überbrückten, um danach zum Flughafen zu trampen. Das erwies sich diesmal aber als nicht so einfach, wie in Raglan. Irgendwann lief dann eine ältere Frau, vielleicht 70 Jahre alt, an uns vorbei und fragte, wo wir denn hin müssten. Wir erzählten ihr dann, dass wir nicht mehr Zeit hätten und zum Flughafen müssten, um unseren Skydive wahrzunehmen. Total freundlich von ihr, bot sie uns an, dass wir, falls wir kein Auto zum trampen finden, bei ihr am Haus vorbeischauen sollen. Das taten wir dann auch, sie ließ uns, obwohl wir Fremde waren hinein und fuhr uns zum Flughafen. Wieder mal eine dieser typischen neuseeländischen Begegnungen mit der Freundlichkeit der Menschen. Beim Flughafen angekommen, mussten wir zwei Dokumente ausfüllen. Das eine war nur für unsere Höhe bestimmt, da wir das höchstmögliche sprangen, nämlich 16.500 ft (ca. 5 km). Auf dem Dokument wurde gewarnt, dass wir „Fuzziness in the head“ davontragen könnten und weitere Dinge.
Skydive
Aber das hielt uns natürlich nicht davon ab. Wir mussten noch ein Stück warten bis wir dann endlich mit dem Flugzeug abheben konnten. In der Zwischenzeit lernten wir ein Schweizer kennen, der in Neuseeland ist um einen 3000 km zu laufen. Dann hob das Flugzeug endlich ab mit uns Dreien und unseren jeweiligen Tandempartnern. Es war eine wunderschöne Aussicht. Irgendwann auf ca. 12.000 ft mussten wir dann Sauerstoffmasken aufsetzen und kurz darauf ging es los. Stefan machte den Anfang und plumpste aus dem Flugzeug, was schon lustig aussah. Danach Max und dann auch endlich ich. Unten angekommen, mussten aber Max und ich feststellen, dass es nicht so spannend ist, wie wir dachten. Es gab keinen Punkt, an dem wir Angst oder dergleichen hatten oder Adrenalin ausgeschüttet hätten. Irgendwie war es total langweilig, also nicht so, wie es oft dargestellt wird.

Den nächsten Tag fingen wir dann an zu arbeiten. Die Arbeit bestand in reiner Gartenarbeit. Ein bisschen Erde schaufeln und Stöcke auflesen. Klingt zwar jetzt nicht viel, aber wenn man den riesigen Garten bedenkt war das eine endlose Arbeit. Abends zeigte uns dann Grant eine Stelle an einem nahen Fluss, wo man gut schwimmen gehen kann und auch die Möglichkeit hat, per Seil herein zu schwingen. Dort angekommen, sahen wir einen tollen grünen Ort mit kleinem Wasserfall und Max und ich gingen mal wieder in schönem kalten Wasser baden. Herrrrrrrrrrrlich J
Per Seil ins in den Fluss - herrliche Abkühlung
Am Donnerstag stand dann die Cape Reinga Tour, als die Tour an den nördlichsten Punkt Neuseelands, auf dem Plan. Das erinnerte ein wenig an die Busfahrten mit der Schule, da fast nur Leute in unserem Alter im Bus saßen und davon mal wieder der Großteil Deutsche. Zunächst fuhren wir zu den  Kauri-Bäumen, die besonders bekannt sind.
Kauri-Baum
Das sind riesige Bäume, die bis zu 4000 Jahre alt werden können. Der Pfad dahin führte uns durch einen wunderschönen Wald. Danach stand 90 Miles Beach auf dem Programm. Über den kann man mit dem Auto fahren, oder eben mit dem Bus, was echt einen tollen Ausblick zur Folge hatten. Jedoch muss man sagen, dass der 90 Miles Beach eigentlich nur 64 Miles lang ist. Am Ende vom Strand fanden wir dann riesige Sanddünen vor, auf denen der nächste Programmpunkt stattfand. Sandsurfen.
Sanddüne mit Sandsurfen - genial
Das machte einen riesigen Spaß mit einen kleinen Board, auf dem man mit dem Bauch lag, den Hang hinunter zu rutschen. Das erinnerte ein wenig an rodeln, nur eben mit Sand. Ein paar Kilometer kamen wir dann auch am Cape Reinga an, das besonders durch seinen kleinen Leuchtturm bekannt ist.

Cape Reinga
Cape Reinga's Leuchtturm
Hier wurde uns eine Aussicht geboten, die man mit Bildern nicht einfangen kann und einfach unbeschreiblich war. Dennoch versuchte ich natürlich irgendwie alles mit der Kamera einzufangen, so gut es mir möglich war. Danach ging es nochmal an einen Strand und vor dort aus wieder zurück.

Freitag arbeiteten Max und ich wieder den ganzen Tag. George, der Sohn von Grant, der sich gerade Halo 4 für die Xbox gekauft hatte, lud uns für den abends ein mit ihm zusammen zu zocken, was wir dann abends auch machten. Also zockten wir mit ihm zwei Stunden online Halo 4, was viel Spaß machte und eine interessante Abwechslung zu all dem Reisen und der Natur war.

Samstag arbeiteten wir nochmals, um restliche Dinge zu erledigen und danach ging es auf eine regionale Ausstellung, was wie eine Art Fest war. Und so kam ich gleich zu meiner ersten Fahrstunde in Neuseeland auf der linken Seite. Grant vertraute mir seinen Zweitwagen an und damit durfte ich dann hin zu zurückfahren. Am Anfang war es schon bisschen komisch, aber letztlich war es dann doch nichts anderes als sonst in Deutschland. Auf der Ausstellung gab es viele Buden mit Essen, Accessoires, Maschinen, etc. Es wurden Tiere ausgestellt und mit diesen irgendwelche Wettbewerbe abgehalten, ebenso Musikwettbewerbe, bei denen unter anderem George mit seiner Band spielte und den dritten Platz holte. Es war richtig interessant zu sehen, was so die Neuseeländer typischerweise machen. Denn Max und ich wollten ja nicht nur den reinen Touristenstoff mitnehmen, sondern auch die Lebensweise erkunden und hier konnte man das echt gut. Auch eine deutsche Fleischerei fanden wir auf dem Markt vor, die Bratwurst mit Sauerkraut und Kartoffelsalat verkaufte. Und trotz dessen, dass es teuer war, liebten es die Leute, da immer wieder Menschen anstanden und kauften. Diesen letzten Tag ließen wir dann wieder mit einem Bad in dem nahegelegenen Fluss ausklingen und packten danach schon wieder unser Zeug zusammen. Es war also wieder eine Woche voller Erlebnisse mit einer neuen tollen Familie. Am Sonntag stand dann noch knapp neun Stunden Busfahrt auf dem Plan, um unseren nächsten Standort, Rotorua mit seinen heißen Quellen, zu erreichen. Bis bald und viele Grüße nach Deutschland!










Sonntag, 4. November 2012

Trampen zum bekannten Surfingspot Raglan

Und wieder ist eine Woche vergangen und wieder werden wir unseren aktuellen Standort, diesmal Raglan, verlassen und morgen weiterziehen. Auch in dieser Woche hat sich einiges ereignet, wovon ich euch gerne berichten möchte. Zunächst ging es Montag von Auckland aus mit dem "Naked Bus" Richtung Hamilton. Übrigends, das ist nichts perverses, der Bus heißt nur deshalb so, weil das eine reine Busfahrt ohne Extras ist. Man kann da eine gewisse Anzahl an Trips kaufen, die man dann nach und nach nutzt, was in diesem Fall sehr günstig ist. Besonders wenn man die aktuellen Spritpreise in Neuseeland bedenkt. In Hamilton angekommen, ging es mit dem normalen Linienbus in Richtung Raglan. Raglan ist der wohl bekannteste Surferspot in Neuseeland, weswegen wir uns auch dort eine Gastfamilie ausgesucht hatten.

Auf dem Weg nach Raglan, stiegen wir dann ein paar Kilometer vorher aus. Von dort aus ging es dann noch einige Höhenmeter mit unseren zwei Rucksäcken in Richtung dem Haus unserer Gastfamilie für eine Woche. Am Gipfel dieses Hügels angekommen, fanden wir dann auch das Haus unserer neuen Familie, das uns auch gleich beeindruckte. Das Haus war riesig und die Aussicht phänomenal. Die Aussicht kann man eigentlich nicht beschreiben, da es wirklich beeindruckend war. Man konnte von hier aus über Raglan schauen und den Strand von weiten sehen, sowie die riesigen Wellen.
Sonnenuntergang vom Haus aus
Aussicht vom Haus
Als wir klopften machte uns dann Amanda und ihre Tochter Ella die Türe auf und begrüßten uns herzlich. Selbst Ella, die gerade 10 Jahre alt ist, war uns gegenüber total aufgeschlossen und nett. Es machte in der einen Woche viel Spaß mit ihr und ihrem neunjährigen Bruder Kobi rumzualbern. Da wir recht spät ankamen, gab es auch erstmal nichts mehr zu arbeiten, sondern viel Talk über uns und ihre Familie.
mit Ella und Kobi auf dem Trampolin
Abends lernten wir dann auch Jules, den Mann von Amanda kennen, der zunächst recht grimmig schien, aber dann uns gegenüber auch total nett und freundlich gesonnen war. Sein besonderes Merkmal war sein ironischer und sarkastischer Humor, der mir natürlich total gelegen kam. So erarbeiteten sich Max und ich dann auch in der einen Woche den Spitznamen "the naughty Germans" :D Jules gab uns dann gleich am ersten Abend noch eine Auswahl an von ihm gebrauchten Wetsuits, die wir zum Schwimmen und Surfen nutzen konnten und sogar am Ende jeweils einen geschenkt bekamen. Den nächsten Tag nutzten wir dann gleich um zum Strand zu trampen. Unsere Familie erzählte uns nämlich, wie einfach das wäre in Neuseeland und behielt damit recht. Gleich das zweite Auto nahm uns mit zum Strand, ein junger Doktor in seinem Surfervan, der ebenfalls superfreundlich war. Am Strand angekommen, verschlug es uns erstmal die Sprache, da die Aussicht traumhaft war. Riesige Wellen, der Ozean und und Berge. Am nächsten Tag ging dann wieder die Arbeit weiter, was ausmisten eines Schuppens, den Aufbau diverser Regale und Müll zur Müllhalde schaffen, beinhaltete. Danach ging es wieder per trampen zum Strand und diesmal mal ausgeliehenen Surfboard in die Wellen. Beim Trampen lernten wir die unterschiedlichsten Leute kennen. Beispielsweise ein Paar aus Kanada, das seit vier Jahren durch die Welt reist, ein Neuseeländer der ein übelst blutiges Gesicht hatte, weil er die Angel zurückgeschleudert bekam oder eine junge Frau, die als Travellerin nach Neuseeland kam und hier blieb.
Surfen in Raglan mit eigenem Wetsuit
 Beim zweiten Mal surfen klappte es dann schon besser als beim ersten Mal in Auckland und auch ich schaffte es endlich auf dem Board zu stehen. Das hielt aber nicht lange und ich flug wieder ins Wasser, was aber nichts machte. Einfach wieder rauspaddeln mit dem Board und ab auf die nächste Welle. Nach ca. 1,5 Stunden hörten wir dann auf, weil die Wassertemperatur es einfach nicht zuließ, weiter zu surfen. Übrigends falls ich es noch nicht erwähnt habe, hier in Neuseeland ist ein Ozonloch, was bedeutet, dass die Sonneneinstrahlung extrem stark ist. Hier muss man sich selbst bei grauen und bewölkten Wetter einschmieren, da man Sonnenbrand kriegen kann. Auch die Kinder rennen mit Oberteil rum, dass sich diese nicht verbrennen.
Aussicht zum Abendbrot am Strand
Wenn man das weiß, ist das aber kein Problem. Die nächsten Tage hieß es dann noch einiges an Arbeit zu schaffen, da wir Montag ja noch nicht anfangen konnten. Donnerstagabend saßen wir wieder mit Amanda und Jules zusammen und sprachen über alle möglichen Dinge und am Ende wurde es dann auch noch richtig speziell. Da er in einer Firma als Manager für Stahlproduktion arbeitet, wurde bei Ihnen vor einiger Zeit auf Lean Management umgestellt, über dessen Idee wir lange und ausführlich diskutierten. Freitag schafften wir dann endlich alles fertig zu bekommen und zur Müllhalde zu fahren. Schon der Standort dieser Recyclinganlage war fantastisch zwischen all den Hügeln, die ans Auenland erinnerten. Und dann gab es dort noch einen Secondhandshop, der quasi einiges von dem Zeug, was andere weghauten, aber noch einigermaßen in Ordnung war, verkauften. Als quasi ein großer Flohmarktshop, was eine echt coole Idee ist. Freitagabend nahm uns dann Amanda nach Raglan mit, wo Max und ich in eine Bar mit Livemusik gingen und ein Feierabendbier genossen. Samstag hieß es dann ganz früh aufstehen und noch bei einigen Dacharbeiten helfen und dann ging es zu den Hot Springs (heißen Quellen) in der Nähe, was ein Bad mit natürlicher Beheizung ist. Dort verbrachten wir den Tag, da eine Freundin von Amanda Geburtstag hatte. Und auch hier nahmen uns die Leute so freundlich auf, boten uns alles mögliche zu essen an und wir kamen mit den einen oder anderen ins Gespräch. Eigentlich wollten wir erst hiken gehen, was aber dann aufgrund von schlechtem Wetter ausfallen musste. Sonntagmorgen begann das mit Gottesdienst in der nahegelegenen Kirche. Das war mal eine echt interessante Erfahrung zu sehen, wie die Neuseeländer ihren Gottesdienst abhalten. Dieser war ziemlich unförmlich mit viel Gitarrenmusik aktueller Lieder, die als Thema Gott hatten. Auch die Leute saßen nicht einfach nur steif da, sondern streckten ihre Arme aus und sangen mit Herzblut. Und auch hier wieder wurden wir von allen herzlich begrüßt. Am Nachmittag ging es dann mit Jules an den Strand, der ca. 25 Jahre Surferfahrung hat und uns noch ein bisschen trainierte. Dann ging es wieder ins Wasser und bei herrlichen Wetter versuchten wir wieder ein wenig besser zu surfen, was auch gelang. Trotz einiger blauer Flecke und Schnitte an Armen und Beinen machte es wieder viel Spaß und wir genossen unseren letzten Tag hier am Strand. Es war trotz der nur einen Woche eine super Zeit mit viel Spaß und vielen neuen Erlebnissen. Morgen geht es dann weiter Richtung Paihia in den Norden der Nordinsel, um dann nächste Woche mal den Skydive zu machen und Cape Reinga zu besuchen ;) Bis dahin!!!
Tolle Woche in Raglan