Ich melde mich nun mal wieder aus Martinborough, wo wir jetzt schon seit einiger Zeit sind. Nur haben wir vor zwei Wochen unsere Gastfamilie gewechselt und arbeiten nun auf einem Weingut. Durch den Familienwechsel hat sich bei uns mal wieder einiges geändert. Die aktuelle Familie, die Kiwis sind, unternehmen mit uns sehr viel, was wieder mal riesen Spaß macht. Auch das Essen hat sich mal wieder grundlegend geändert. Die letzte Familie, die aus den USA waren, gaben uns unter anderem regelmäßig zum Lunch eine Chipstüte und Sandwich. Jetzt gibt endlich wieder Salat und allerlei anderes gesundes Essen, aber auch das Fleisch kommt nicht zu kurz. Wo soll ich bloß anfangen, was wir alles wieder erlebt haben ... wohl am besten am Anfang.
das Weingut |
An einem Freitag kamen wir hier an, wo uns Katherine, die Gastmutter, erstmal zeigte, was unsere Hauptaufgabe die nächste Zeit sein würde. Diese beschränkt sich darauf, dafür zu sorgen, dass der Wein ordentlich wächst. Dafür müssen Drähte in bestimmten Höhen eingehakt werden und diese dann zusammen geklippt werden.
Klingt nicht sonderlich spannend, ist es auch nicht. Immerhin vergeht die Zeit ganz gut und die Arbeit ist auch nicht schwer. Die zweite Hälfte des ersten Tages hatten wir Glück. Denn es stand Flaschenabfüllung für fertigen Wein an. Das hieß als erstes, in die Weinerei zu fahren und den Wein in ein Fass abzufüllen. Das hatten wir natürlich auch das Glück aus einem Fass zu probieren und einiges über die Herstellung zu erfahren. Von dort aus ging es dann in den Flaschenabfüllung, wo wir dem Prozess der Abfüllung folgen konnten.
Weintesten in der Weinerei |
Wie schon erwähnt, war die Arbeit nicht sonderlich spannend, jedoch versuchte die Familie uns viel durch Aktivitäten zurückzugeben. Am ersten Wochenende erkundeten wir dann beispielsweise die Caves eines Freundes, also keine typischen Touristenhöhlen. Das bescherte uns wieder jede Menge Glühwürmchen, die leuchteten und nasse Füße.
Caves erkundet und ein Ei gefunden |
Da wir auch Wochenende arbeiteten, gab es dann am Montag mal frei, wo wir gemeinsam mit der Familie auf einem Fluss mit 5 Kayaks unterwegs war. Der Fluss war bis auf eine Stelle zwar recht still, aber diese eine hatte es echt in sich. Ich nutzte auch gleich die Gelegenheit, um die Kurve mit Strömungsschnelle richtig mit Geschwindigkeit zu nehmen. Die Strömung war dann aber doch zu stark, sodass ich nicht um die Kurve herumkam, sondern geradewegs in Bäumen landete und ich aus dem Kayak fiel. Das machte einen riesen Spaß, Teil des Flusses neben dem Kayak zu schwimmen, um dann an einer flachen Stelle wieder rein zuspringen.
Neben den Aktivitäten, die wir so in letzter Zeiten machten, nutzten Max und ich täglich das Trampolin mit dem Pool, das nach der Arbeit im Weingut jedesmal eine willkommene Abkühlung ist. Besonders an extrem sonnigen und heißen Tagen.
willkommene tägliche Abkühlung |
Ansonsten übten wir auch noch mit dem Luftgewehr, was Erinnerungen aus der Bundeswehrzeit hervorrief. Auch Tennis spielen wir seit den letzten zwei Wochen regelmäßig, da sich die Familie ihren eigenen Tennisplatz angelegt hat. Wie ihr seht, haben wir hier wirklich genug Unterhaltung. Dazu kommen noch meine Sportübungen, von denen ich schon im letzten Bericht erzählte.
Da die Familie sehr musikalisch ist, hat uns Jeremy, der Vater, beigebracht einige Akkorde auf der Ukulele zu spielen. Zwar war das für mich als sehr unmusikalische Person recht schwierig, aber "Silent Night" zu spielen, klappt schon ganz gut. Und dann gibt es ab und an mal Abende mit der Familie, wo gemeinsam gesungen und gespielt wird, was viel Spaß macht und zeigt, wie toll wir in das Familienleben integriert werden.
Wir waren auch mal wieder eine kleinere Strecke wandern. Das war besonders schön, da wir hier durch Regenwald liefen. Am Ende stand doch noch eine Abkühlung im Fluss an, die Max und ich als erstes nutzten und damit dann auch die Familie animierten sich abzukühlen.
im Regenwald unterwegs |
meine Übungen im Wohnzimmer |
Am Sonntag stand dann Weihnachtsgottesdienst auf dem Programm. Eine Woche zuvor waren wir schon bei einem wesentlich kleineren Gottesdienst, der aber mehr für kleinere Kinder gemacht wurde. Die kleinen Kinder spielten dabei eine sehr kurze Version des Krippenspiels, was recht niedlich war. Am letzten Sonntag gingen wir zunächst auf eine Weihnachtsparade, hier im kleinen Ort. Das war nicht sehr spannend und hatte auch nicht sehr viel mit Weihnachten zu tun. Es gab zwar einige geschmückte Autos und einen Weihnachtsmann, aber es erinnerte doch mehr an einen Faschingsumzug, der als Promotion dienen soll. Abends ging es dann zum Gottesdienst in einer recht kleinen Kirche. Dabei wurden abwechselnd Texte vorgelesen und Weihnachtslieder gesungen. Das verbreitete dann schon wesentlich mehr Weihnachtsstimmung.
Weihnachtsgottesdienst |
Max und ich beim Musikabend in Martinborough |
2 Ukuleles für ein Halleluja |
Am Heiligabend, als ich dann wie jeden Tag, 07:15 Uhr aufstand, zeigte mir Jeremy außerhalb des Hauses erstmal den Hasen, den er gerade im Pyjama erlegt hatte und zerlegte ihn gerade. Dann machte ich mir meine Schüssel Porridge mit Banane, Apfel und Zimt und genoss das Frühstück. Kurz darauf beschenkten wir uns dann alle gegenseitig und die Familie schenkte Max und mir jeden eine Ukulele, über die wir uns beide riesig freuten. Jetzt können wir auf unserer Weiterreise immer Musik machen, wann wir wollen. Die Familie ist dann heute in den Urlaub gefahren, sodass wir noch für einige Tage auf das Haus aufpassen werden. Zum Christmasday sind dann bei einer anderen Familie zum Mittagessen eingeladen, die wir schon mal letzte Woche besucht hatten. Wir werden das Jahr jetzt noch ein bisschen arbeitend und ansonsten in Ruhe ausklingen lassen, bevor es dann Sylvester nach Wellington geht und zwei Tage später dann per Fähre auf die Südinsel.
Ich wünsche Euch allen schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr und freue mich, wenn wir uns dann nächstes Jahr wiedersehen. Mögen all Eure Wünsche und Träume im nächsten Jahr in Erfüllung gehen!
Ich wünsche Euch allen schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr und freue mich, wenn wir uns dann nächstes Jahr wiedersehen. Mögen all Eure Wünsche und Träume im nächsten Jahr in Erfüllung gehen!
Viele Grüße aus dem sommerlichen Neuseeland :)