Freitag, 11. Januar 2013

Ein Paradies auf Erden


Parlament in Wellington
Nachdem nun beim Datum eine 2013 geschrieben werden muss, wünsche ich Euch allen nochmals ein gesundes neues Jahr und berichte mal wieder, wie ich so reingerutscht bin und was mir die letzte Zeit so passiert ist. Nachdem wir die Weihnachtszeit mit ein paar Tagen Ruhe und weiterer Arbeit allein im Haus der letzten Gastfamilie verbrachten, sammelten wir so weitere Kräfte, um wieder weiter zu reisen. Übrigends war unser Abendessen zum Heiligabend selbstgemachte Burger, was mal eine nette Abwechslung zum Traditionsessen war. Am letzten Tag des Jahres 2012 machten wir uns also wieder auf, um wieder einmal nach Wellington zu fahren. 
Botanischer Garten in Wellington








Vorher schafften wir noch die Katze der Gastfamilie zum Katzenheim und dann ging es via Auto, Bus und Zug in die Hauptstadt. Dort wollten wir ein total tolles Silvester erleben, da man ja eigentlich denkt, "Hauptstadt ... da muss Party gehen". Pustekuchen!!! Es gab weder eine ordentliche Party, Countdown oder ein Feuerwerk. Das Feuerwerk wurde im letzten Moment wegen zu starken Windes wegen "windy Wellington" abgesagt. Wegen des fehlenden Countdowns fingen die Leute am Hafen dann um Mitternacht an, in unterschiedlichen Zeitabständen "Happy New Year" zu schreien. Somit war das leider echt ein Flop, was wir so nicht erwartet hatten. Die nächsten zwei Tage, bis wir dann endlich mit der Fähre weiterfuhren, verbrachten wir nochmals mit Sightseeing und einen Nachmittag zocken. Zocken??? 
Zocken nach old school-Manier
Genau, im Te Papa, dem großen Museum gab es zu der Zeit eine Ausstellung über Video- und Computerspiele und deren Entwicklung in den letzten 30 Jahren. Dabei konnte man verschiedene Spiele aus der Zeit spielen, wie Super Mario, Pac Man, Metal Gear Solid und so weiter und das teilweise auch noch mit uralten Spielekisten. Das war schon ein bisschen nerdig, aber da wir schon vorher alles Wichtige gesehen hatten, wie auch noch den Botanischen Garten oder das Parlament, schlugen wir so die Zeit gut tot.

Ausblick von der Fähre


Am Abend ging es dann endlich 20:45 Uhr mit der Fähre von Welllington (Nordinsel) mit knapp 3,5 h Fahrt nach Picton (Südinsel). Leider war es sehr nebelig und sehr stürmisch, sodass wir nicht so viel des Panoramas genießen konnten. Trotzdem war es mal wieder toll mit einer Fähre zu fahren. Nachdem wir dann in Picton gelandet waren, wurden wir mit dem Shuttle zu unserem Hostel gefahren, wo wir noch eine "nette" Bekanntschaft machen sollten. Max und ich kamen ja ein Uhr nachts an und versuchten uns so leise, wie möglich zu verhalten. Auch war kein richtiger Platz mehr für unsere Sachen, weswegen wir unsere riesigen Rucksäcke ein wenig in den Weg legen mussten, aber man immerhin noch durchlaufen konnte, eben typisch Hostel. Aber da gab es eine Person im Raum, der das nicht so richtig passte und uns auf englisch anschnauzte, warum wir erst so spät hier ankommen und, dass er nicht mehr durchlaufen kann. Eben so jemand, der sich gerne über alles und jeden aufregt, selbst wenn es eigentlich nichts gibt, wie in dem Fall. Nach dieser netten Überraschung ging es dann schlafen. Am nächsten Tag mussten wir noch ein paar Stunden auf den Bus warten, mit dem wir dann mit einer Stunde Verspätung in Nelson mit ca. 2h Busfahrt ankamen. Dort wurden wir dann vom Hostelbesitzer abgeholt, der einen netten Eindruck machte und ein wenig grinste, als ob er gerade gekifft habe. Vom Hostel aus ging es dann nochmal in die Stadt, bisschen Verpflegung kaufen und danach nochmal mit dem Fahrrad an den Strand, wo sich uns ein unglaublicher Sonnenuntergang bot. 

Sonnenuntergang in Nelson
Am nächsten Tag machten wir uns dann auf, endlich mal unsere Haare nach drei Monaten schneiden zu lassen, was auch so langsam bitter nötig war. Und das Ergebnis war auch echt zufriedenstellend. Anschließend ging es auf einen kleinen Walk, der uns an den richtigen Mittelpunkt von Neuseeland führte, nachdem sich Wellington durch die Hobbitpremiere schon als "middle of middle earth" bezeichnet hatte. Da es auf einem Hügel lag, hatte man von hier aus mal wieder eine traumhafte Aussicht auf die Stadt Nelson, das Meer und den dahinter liegenden Abel Tasman Nationalpark, in den es dann den nächsten Tag ging.
The real middle of middle earth
Denn für diesen Tag hatten wir den Transport zum Nationalpark und zurück gebucht. Wir wurden dafür früh sieben Uhr morgens vom Shuttlebus abgeholt und zur Station der Schnellboote geschafft. Von dort aus ging es auf dem Schnellboot, aber noch auf dem Anhänger liegend mit dem Traktor ans Meer. Was wir vom Schnellboot aus an Landschaften sahen, war einfach mal wieder unbeschreiblich. Wunderschöne goldene Sandstrände umgeben von hügeligen Regenwald. An unserem Strand angekommen, ging es durch das Wasser und an den Strand, wo wir nochmal eine kurze Rast einnahmen. Dann ging der Walk so richtig los. Er führte uns die ganze Zeit, wir liefen zwei Tagentouren (22km) in sechs Stunden, an der Küste entlang und durch Regenwald. Ab und an konnte man immer wieder einen Blick auf die Sandstrände erhaschen. Nach eben sechs Stunden kamen wir am Zielstrand an. Da wir noch ein wenig Zeit hatten bis der Bus wieder fuhr, nutzten wir die Gelegenheit für ein Abkühlung an einem der kleineren verlassenen Strände. Trotz dessen, dass der Coast Track eigentlich nicht sehr anstrengend war, waren wir abends dann doch recht geschafft und genossen den Abend in Ruhe im Hostel. 

Cleopatras Pool im Abel Tasman
Vom Schnellboot aus, einer der Strände des Abel Tasman
Abel Tasman - ein Paradies






Am Montag war dann auch schon wieder nach vier Nächten auschecken angesagt und wir wurden von unserer neuen Gastmutter Cindy und deren sehr kleiner Söhne Baxter und Logan abgeholt. Hier sind wir nun seit fünf Tagen und haben wir so einiges an Arbeit erledigt, um unsere Unterkunft und das Essen zu verdienen. Dabei handelte es sich diesmal darum einen Platz im Garten zu schneiden, mit Kettensäge und anderen Werkzeugen, weil hier ein Cottage für spätere HelpX-Personen, entstehen soll. Aber wir sahen seit dem natürlich nicht nur Arbeit, sondern auch wieder einige andere Dinge. Beispielsweise waren wir an einem Felsstrand, der nicht touristisch besucht ist und somit viel ruhiger war, als der Strand im Stadtinneren. Wir liefen einen kleineren Track durch einen regionalen Park und gestern wollten wir surfen gehen. Grundsätzlich waren wir auch surfen, leider machten uns die Wellen einen Strich durch die Rechnung. Denn da diese sehr klein waren, kam kein wirkliches Surfgefühl auf, weshalb wir natürlich hoffen, dass wir das nochmals machen, aber dann mehr Glück mit dem Wasser haben. 

Ausblick von unserer Gastfamilie 
Zumindest mussten wir keine Surfbretter ausleihen, weil unsere Gastmutter mehrere besitzt, da sie selbst leidenschaftliche Wellen-Surferin und Kite-Surferin ist. Nachdem wir in der letzten Gastfamilie auch die Erfahrung machten, selbst Sushi und Bratwürste, wohlgemerkt an unterschiedlichen Tagen, herzustellen, machten wir gestern unser eigenes Eis. Das schmeckte besonders gut, und ließ sich vor allem leicht zubereiten. Das dann noch bei einem unglaublichen Ausblick auf das Meer und den Nationalpark zu essen, machte umso mehr Spaß. 

regionaler Track über Hügel und Regenwald
Heute waren wir dann einen weiteren traumhaften Track laufen, der sowohl über felsige Hügel mit Schafen, Ziegen und Rindern führte, als auch durch Regenwald oder wie die Neuseeländer zu sagen pflegen "bush". Vom Gipfel der Berge aus hatten wir wieder unglaubliche Aussicht, weshalb sich der recht schwierige Aufstieg lohnte. Nach 3 Stunden waren wir auf der anderen Seite wieder angekommen und ließen das Ende mit einem Sandwich am Strand ausklingen, in meinem Fall kiwitypisch mit  "Erdnussbuttersandwich".


Jetzt schauen wir mal, was die nächsten Tage noch so bringen werden. Hier in Nelson wollen wir noch knapp eine Woche bleiben und uns dann in Richtung Christchurch begeben, um mal wieder eine neue Gegend zu erkunden.

                                                                Viele Grüße an Euch alle :)

froh, dass beim Frisör alles gut ging^^