Montag, 4. Februar 2013

Got the job ... time for living in a tent


Nachdem ich mich eine Weile nicht gemeldet habe, gibt es heute mal wieder einige Dinge zu berichten, die so die letzte Zeit betreffen. Das letzte Mal hatte ich ja erzählt, dass wir in Nelson bei einer Gastfamilie gelebt haben. Nach den zwei Wochen muss man als Fazit ziehen, dass es diesmal einfach nicht auf persönlicher Ebene gepasst hat. Trotz dessen, dass die Mutter absolut surfverrückt war und uns jeden Tag fragte, ob wir surfen gehen wollen, was wir auch das ein oder andere Mal ausnutzten. Sie selbst war sogar vor knapp 10 Jahren Weltmeisterin in Kitesurfing. Aufgrund der etwas schwierigeren Beziehung fiel uns der Abschied diesmal nicht so schwer, wie bei anderen Familien, mit denen wir uns super verstanden haben. 

Jailhouse Accomodation Hostel
Von Nelson ging es dann vor knapp zwei Wochen mit dem Bus nach Christchurch, was ein neunstündige Fahrt mit kurzen Zwischenstopps in Blenheim und Kaikoura bedeuteten. Blenheim wirkte dabei ein wenig wie Martinborough mit seinen Hügeln und Weingütern, nur ein bisschen größer. Kaikoura hingegen bot mal wieder ein komplett anderes Bild. Das kleine Städtchen an der Ostküste glänzte durch Strand und im Hintergrund mit von Schnee bedeckten Bergen. Wieder mal ein Beispiel für die unglaubliche Landschaftsvielfalt hier in Neuseeland. Nach Als wir dann in Christchurch ankamen ging es noch mal kurz auf das Buskers World Festival, das uns jetzt nicht wirklich beeindruckte. Immerhin lag es in dem schönen Park von Christchurch, der absolut empfehlen ist. Und wir hatten diesmal die Möglichkeit in einem Hostel zu schlafen, das früher mal ein Gefängnis war. Das war auch mal eine interessante Erfahrung und hat uns das lustige Verbrecherbild beschert.
erwischt :D
Der nächste Tag stand ganz im Zeichen "Arbeitssuche". Durch Bekannte von Freunden von uns, hatten wir den Kontakt für eine Bäckerei in Christchurch, wo wir vielleicht arbeiten könnten. Als wir dort ankamen und mit dem Besitzer sprachen, hielt er sein Versprechen vom Telefon, dass er Arbeit hat. Der Haken war, leider nur für einen von uns. Somit hatte Max zumindest schon einen Job gefunden, sowie eine Unterkunft, da er uns anbot, bei ihm unterzukommen. Für mich hieß es somit Cafés, Restaurants und Shops abklappern. Nach sechs Stunden exzessiven Abklappern und vielen gelaufenen Kilometern war die Ausbeute leider ernüchternd. Deshalb hieß es am nächsten Tag nochmals losmachen und weitere Lebensläufe verteilen. Nach weiteren vielen Absagen, aufgrund der kurzen verfügbaren Zeit von vier Wochen, ging es zunächst nach Akaroa, wo wir für knapp zwei Wochen eine weitere Gastfamilie gefunden hatten. 

Strandpromenade von Akaroa

In Akaroa angekommen, fiel sofort der Flair einer französischen Kleinstadt auf, was durch Straßennamen nochmals unterstrichen wurde. Besonders der kleine Strand und Hafen, umgeben von seinen zahlreichen Hügeln machten die Stadt sehenswert. Kurz nachdem wir angekommen waren, wurden wir dann auch schon von Penny abgeholt, einer älteren Frau über 60, die total nett und freundlich war. Hier merkte man schon wieder, dass sich eine ganz andere Beziehung aufbauen sollte, als noch bei der letzten Gastfamilie. Und das bestätigte sich dann auch in den nächsten Tagen. Auch ihr Mann Tony war ein super Typ, der als Hafenmeister arbeitete und durch die besonders vielen Kreuzfahrtschiffe viel zu tun hatte. Als Arbeit stand diesmal besonders alles mit Feuerholz an. 
Haus von Penny und Tony
Das hieß mit Spaltermaschine Baumstämme spalten, Holz aufhäufen, Holz hacken und so weiter. Nichts besonderes, aber bis auf die Baumstämme auch nicht sonderlich anstrengend. Am Ende hatten wir auch noch die Aufgabe, getrocknete Schafkacke in Säcke einzusammeln, da die als Dünger genutzt wird. Das war als eine typische Neuseelanderfahrung, auch wenn es bisschen in der Nase gestochen hat. Da wir ein Stückchen von Akaroa entfernt wohnten, besuchten wir in der Zeit in der wir hier weilten, den Strand "Le Bons Bay", der sich ein nicht weit entfernt befand. Hier nutzten wir die schönen Tage aus und gingen ab und an baden und schmissen uns
in die Wellen oder chillten einfach mal nur am Strand.
im Hintergrund ist meine Arbeitsstelle
 Arbeitssuche war natürlich weiterhin ein Thema und Penny half, wie sie nur konnte, wodurch sie mir unter anderem den Tipp mit einer Hafenbar gab. Als ich mich schon bei einer anderen beworben hatte und wieder eine negative Antwort bekam, weil jemand anderes eher war, hatte ich hier endlich Glück und wurde genommen, was besonders der Tatsache mit den Kreuzfahrtschiffen zu verdanken ist. 
Blick über die Landschaft von Akaroa
Denn die Saison für die Schiffe dauert bis mindestens April und in dieser Zeit sind die Bars sehr beschäftigt und suchen Leute auch für kürzere Zeiten. Als ich das dann sicher hatte, konnte ich auch bei Penny und Tony die Zeit noch ein bisschen besser genießen und den Tag mit Ukulele oder Strand ausklingen lassen. Auch das Essen war mal wieder fantastisch, ich konnte meine Haferflocken jeden Tag genießen, sowie mittags frische gesunde Sandwiches und abends viel Salat mit Fisch oder Fleisch. Und Sushi konnten wir auch wieder zweimal machen. 
Fluss am Le Bons Bay
Le Bons Bay
Als ich einen Job hier in Akaroa suchte, erzählte mir schon Penny, dass das Städtchen Probleme mit Unterkünften habe, wodurch die Preise hier sehr hoch sind und nur schwer Betten zu kriegen sind. Da sie aber die Mutter einer Besitzerin eines der Hostels in Akaroa ist, habe ich nun die Möglichkeit mit meinem Zelt hier neben dem Hostel zu wohnen und Bad, Küche und Toiletten zu nutzen. Als Gegenleistung werde ich neben meinem Job an der Strandbar noch ein wenig bei dem Hostel arbeiten. Samstag hatte ich meinen ersten Arbeitsstag, der auch gut verlief und die Chefin mit mir zufrieden war. An dem Tag hatte ich gleich die Möglichkeit, ungefähr 20 - 30 Portionen Fisch und Chips zu machen, sowie einige Pizzen, servieren und natürlich Geschirr spülen. Das ist auch das Besondere hier, dass ich nicht nur fürs Teller waschen da bin, sondern alles machen soll. Somit wird das auch nicht langweilig und ich bin gespannt, was ich noch so lerne in den nächsten Wochen. Durch die Möglichkeit soviel Kaffee zu trinken, wie man will, ist das für mich schon paradiesisch.
Leuchtturm in Akaroa

Damit gibt es regelmäßig kiwitypisch den "Flat White". Die ersten beiden Nächte im Zelt waren auch in Ordnung, da das Wetter schön war. Leider war es in der dritten Nacht sehr stürmisch und regnerisch, wodurch ich zwischenzeitlich dachte, mir fliegt das Zelt weg. Glücklicherweise ging alles gut und ich hoffe mal, dass ich das dann auch noch nach den vier Wochen behaupten kann.

Da Akaroa ungefähr 100km entfernt von Christchurch liegt, trennten sich nun das erste Mal die Wege von Max und mir, sodass wir beide die nächsten vier Wochen arbeiten und Geld sparen können, um danach nochmals ein paar Wochen zu reisen, um dann gegen Mitte April wahrscheinlich wieder in Deutschland zu landen. Ich freue mich schon Euch alle mal wieder zu sehen!!!!

Viele Grüße aus dem Zelt und bis zum nächsten Mal!!!!
meine Wohnung für die nächsten Wochen