Sonntag, 11. November 2012

Endlich Skydive ... und dann enttäuschend

Und wieder ist eine Woche rum und wir verlassen einen weiteren wunderbaren Ort in Neuseeland. Diesmal hatten wir eine schöne Zeit im Norden der Nordinsel und erlebten auch in den letzten Tagen wieder so viel. Zunächst war es vor einiger Zeit schwer, eine Gastfamilie zu finden. Glücklicherweise fanden wir dann Grant, der uns trotz dessen, dass es aktuell für ihn eine schwierige Zeit ist, bei sich aufnahm. Er ist ein Anwalt, dass man auch daran merkte, wie er mit uns redete. Er sprach ein extrem gutes verständliches Englisch und wenn er uns dann immer erzählte, was wir so machen könnte, dann kamen die Worte „One option is …, and the other option is …“. Er zeigte uns somit immer unterschiedliche Alternativen, die wir machen könnten, was sehr nett von ihm war.

Ursprünglich wollten wir auch noch gar nicht in den Norden fahren, sondern unseren Weg weiter gen Süden gehen. Doch ein Gutschein für Skydive in der Bay of Islands brachte uns zum Umdenken. Montag kamen wir also an und wieder einmal hatten wir einen eigenen Caravan, den wir für uns nutzen konnten. Am nächsten Tag stand dann schon der Skydive auf dem Programm. Grant setzte uns in der kleinen Stadt Kerikeri ab, wo wir noch ein wenig die Stunden überbrückten, um danach zum Flughafen zu trampen. Das erwies sich diesmal aber als nicht so einfach, wie in Raglan. Irgendwann lief dann eine ältere Frau, vielleicht 70 Jahre alt, an uns vorbei und fragte, wo wir denn hin müssten. Wir erzählten ihr dann, dass wir nicht mehr Zeit hätten und zum Flughafen müssten, um unseren Skydive wahrzunehmen. Total freundlich von ihr, bot sie uns an, dass wir, falls wir kein Auto zum trampen finden, bei ihr am Haus vorbeischauen sollen. Das taten wir dann auch, sie ließ uns, obwohl wir Fremde waren hinein und fuhr uns zum Flughafen. Wieder mal eine dieser typischen neuseeländischen Begegnungen mit der Freundlichkeit der Menschen. Beim Flughafen angekommen, mussten wir zwei Dokumente ausfüllen. Das eine war nur für unsere Höhe bestimmt, da wir das höchstmögliche sprangen, nämlich 16.500 ft (ca. 5 km). Auf dem Dokument wurde gewarnt, dass wir „Fuzziness in the head“ davontragen könnten und weitere Dinge.
Skydive
Aber das hielt uns natürlich nicht davon ab. Wir mussten noch ein Stück warten bis wir dann endlich mit dem Flugzeug abheben konnten. In der Zwischenzeit lernten wir ein Schweizer kennen, der in Neuseeland ist um einen 3000 km zu laufen. Dann hob das Flugzeug endlich ab mit uns Dreien und unseren jeweiligen Tandempartnern. Es war eine wunderschöne Aussicht. Irgendwann auf ca. 12.000 ft mussten wir dann Sauerstoffmasken aufsetzen und kurz darauf ging es los. Stefan machte den Anfang und plumpste aus dem Flugzeug, was schon lustig aussah. Danach Max und dann auch endlich ich. Unten angekommen, mussten aber Max und ich feststellen, dass es nicht so spannend ist, wie wir dachten. Es gab keinen Punkt, an dem wir Angst oder dergleichen hatten oder Adrenalin ausgeschüttet hätten. Irgendwie war es total langweilig, also nicht so, wie es oft dargestellt wird.

Den nächsten Tag fingen wir dann an zu arbeiten. Die Arbeit bestand in reiner Gartenarbeit. Ein bisschen Erde schaufeln und Stöcke auflesen. Klingt zwar jetzt nicht viel, aber wenn man den riesigen Garten bedenkt war das eine endlose Arbeit. Abends zeigte uns dann Grant eine Stelle an einem nahen Fluss, wo man gut schwimmen gehen kann und auch die Möglichkeit hat, per Seil herein zu schwingen. Dort angekommen, sahen wir einen tollen grünen Ort mit kleinem Wasserfall und Max und ich gingen mal wieder in schönem kalten Wasser baden. Herrrrrrrrrrrlich J
Per Seil ins in den Fluss - herrliche Abkühlung
Am Donnerstag stand dann die Cape Reinga Tour, als die Tour an den nördlichsten Punkt Neuseelands, auf dem Plan. Das erinnerte ein wenig an die Busfahrten mit der Schule, da fast nur Leute in unserem Alter im Bus saßen und davon mal wieder der Großteil Deutsche. Zunächst fuhren wir zu den  Kauri-Bäumen, die besonders bekannt sind.
Kauri-Baum
Das sind riesige Bäume, die bis zu 4000 Jahre alt werden können. Der Pfad dahin führte uns durch einen wunderschönen Wald. Danach stand 90 Miles Beach auf dem Programm. Über den kann man mit dem Auto fahren, oder eben mit dem Bus, was echt einen tollen Ausblick zur Folge hatten. Jedoch muss man sagen, dass der 90 Miles Beach eigentlich nur 64 Miles lang ist. Am Ende vom Strand fanden wir dann riesige Sanddünen vor, auf denen der nächste Programmpunkt stattfand. Sandsurfen.
Sanddüne mit Sandsurfen - genial
Das machte einen riesigen Spaß mit einen kleinen Board, auf dem man mit dem Bauch lag, den Hang hinunter zu rutschen. Das erinnerte ein wenig an rodeln, nur eben mit Sand. Ein paar Kilometer kamen wir dann auch am Cape Reinga an, das besonders durch seinen kleinen Leuchtturm bekannt ist.

Cape Reinga
Cape Reinga's Leuchtturm
Hier wurde uns eine Aussicht geboten, die man mit Bildern nicht einfangen kann und einfach unbeschreiblich war. Dennoch versuchte ich natürlich irgendwie alles mit der Kamera einzufangen, so gut es mir möglich war. Danach ging es nochmal an einen Strand und vor dort aus wieder zurück.

Freitag arbeiteten Max und ich wieder den ganzen Tag. George, der Sohn von Grant, der sich gerade Halo 4 für die Xbox gekauft hatte, lud uns für den abends ein mit ihm zusammen zu zocken, was wir dann abends auch machten. Also zockten wir mit ihm zwei Stunden online Halo 4, was viel Spaß machte und eine interessante Abwechslung zu all dem Reisen und der Natur war.

Samstag arbeiteten wir nochmals, um restliche Dinge zu erledigen und danach ging es auf eine regionale Ausstellung, was wie eine Art Fest war. Und so kam ich gleich zu meiner ersten Fahrstunde in Neuseeland auf der linken Seite. Grant vertraute mir seinen Zweitwagen an und damit durfte ich dann hin zu zurückfahren. Am Anfang war es schon bisschen komisch, aber letztlich war es dann doch nichts anderes als sonst in Deutschland. Auf der Ausstellung gab es viele Buden mit Essen, Accessoires, Maschinen, etc. Es wurden Tiere ausgestellt und mit diesen irgendwelche Wettbewerbe abgehalten, ebenso Musikwettbewerbe, bei denen unter anderem George mit seiner Band spielte und den dritten Platz holte. Es war richtig interessant zu sehen, was so die Neuseeländer typischerweise machen. Denn Max und ich wollten ja nicht nur den reinen Touristenstoff mitnehmen, sondern auch die Lebensweise erkunden und hier konnte man das echt gut. Auch eine deutsche Fleischerei fanden wir auf dem Markt vor, die Bratwurst mit Sauerkraut und Kartoffelsalat verkaufte. Und trotz dessen, dass es teuer war, liebten es die Leute, da immer wieder Menschen anstanden und kauften. Diesen letzten Tag ließen wir dann wieder mit einem Bad in dem nahegelegenen Fluss ausklingen und packten danach schon wieder unser Zeug zusammen. Es war also wieder eine Woche voller Erlebnisse mit einer neuen tollen Familie. Am Sonntag stand dann noch knapp neun Stunden Busfahrt auf dem Plan, um unseren nächsten Standort, Rotorua mit seinen heißen Quellen, zu erreichen. Bis bald und viele Grüße nach Deutschland!










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