Und wieder ist eine Woche rum und wir verlassen einen
weiteren wunderbaren Ort in Neuseeland. Diesmal hatten wir eine schöne Zeit im
Norden der Nordinsel und erlebten auch in den letzten Tagen wieder so viel.
Zunächst war es vor einiger Zeit schwer, eine Gastfamilie zu finden.
Glücklicherweise fanden wir dann Grant, der uns trotz dessen, dass es aktuell
für ihn eine schwierige Zeit ist, bei sich aufnahm. Er ist ein Anwalt, dass man
auch daran merkte, wie er mit uns redete. Er sprach ein extrem gutes verständliches
Englisch und wenn er uns dann immer erzählte, was wir so machen könnte, dann
kamen die Worte „One option is …, and the other option is …“. Er zeigte uns
somit immer unterschiedliche Alternativen, die wir machen könnten, was sehr
nett von ihm war.
Ursprünglich wollten wir auch noch gar nicht in den
Norden fahren, sondern unseren Weg weiter gen Süden gehen. Doch ein Gutschein
für Skydive in der Bay of Islands brachte uns zum Umdenken. Montag kamen wir
also an und wieder einmal hatten wir einen eigenen Caravan, den wir für uns
nutzen konnten. Am nächsten Tag stand dann schon der Skydive auf dem Programm.
Grant setzte uns in der kleinen Stadt Kerikeri ab, wo wir noch ein wenig die
Stunden überbrückten, um danach zum Flughafen zu trampen. Das erwies sich
diesmal aber als nicht so einfach, wie in Raglan. Irgendwann lief dann eine
ältere Frau, vielleicht 70 Jahre alt, an uns vorbei und fragte, wo wir denn hin
müssten. Wir erzählten ihr dann, dass wir nicht mehr Zeit hätten und zum
Flughafen müssten, um unseren Skydive wahrzunehmen. Total freundlich von ihr,
bot sie uns an, dass wir, falls wir kein Auto zum trampen finden, bei ihr am
Haus vorbeischauen sollen. Das taten wir dann auch, sie ließ uns, obwohl wir
Fremde waren hinein und fuhr uns zum Flughafen. Wieder mal eine dieser
typischen neuseeländischen Begegnungen mit der Freundlichkeit der Menschen.
Beim Flughafen angekommen, mussten wir zwei Dokumente ausfüllen. Das eine war
nur für unsere Höhe bestimmt, da wir das höchstmögliche sprangen, nämlich 16.500
ft (ca. 5 km). Auf dem Dokument wurde gewarnt, dass wir „Fuzziness in the head“
davontragen könnten und weitere Dinge.
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Skydive |
Aber das hielt uns natürlich nicht davon
ab. Wir mussten noch ein Stück warten bis wir dann endlich mit dem Flugzeug
abheben konnten. In der Zwischenzeit lernten wir ein Schweizer kennen, der in
Neuseeland ist um einen 3000 km zu laufen. Dann hob das Flugzeug endlich ab mit
uns Dreien und unseren jeweiligen Tandempartnern. Es war eine wunderschöne
Aussicht. Irgendwann auf ca. 12.000 ft mussten wir dann Sauerstoffmasken
aufsetzen und kurz darauf ging es los. Stefan machte den Anfang und plumpste
aus dem Flugzeug, was schon lustig aussah. Danach Max und dann auch endlich
ich. Unten angekommen, mussten aber Max und ich feststellen, dass es nicht so
spannend ist, wie wir dachten. Es gab keinen Punkt, an dem wir Angst oder
dergleichen hatten oder Adrenalin ausgeschüttet hätten. Irgendwie war es total
langweilig, also nicht so, wie es oft dargestellt wird.
Den nächsten Tag fingen wir dann an zu arbeiten. Die
Arbeit bestand in reiner Gartenarbeit. Ein bisschen Erde schaufeln und Stöcke
auflesen. Klingt zwar jetzt nicht viel, aber wenn man den riesigen Garten
bedenkt war das eine endlose Arbeit. Abends zeigte uns dann Grant eine Stelle
an einem nahen Fluss, wo man gut schwimmen gehen kann und auch die Möglichkeit
hat, per Seil herein zu schwingen. Dort angekommen, sahen wir einen tollen
grünen Ort mit kleinem Wasserfall und Max und ich gingen mal wieder in schönem
kalten Wasser baden. Herrrrrrrrrrrlich
J
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Per Seil ins in den Fluss - herrliche Abkühlung |
Am Donnerstag stand dann die Cape Reinga Tour, als die
Tour an den nördlichsten Punkt Neuseelands, auf dem Plan. Das erinnerte ein
wenig an die Busfahrten mit der Schule, da fast nur Leute in unserem Alter im
Bus saßen und davon mal wieder der Großteil Deutsche. Zunächst fuhren wir zu
den Kauri-Bäumen, die besonders bekannt
sind.
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Kauri-Baum |
Das sind riesige Bäume, die bis zu 4000 Jahre alt werden können. Der Pfad
dahin führte uns durch einen wunderschönen Wald. Danach stand 90 Miles Beach
auf dem Programm. Über den kann man mit dem Auto fahren, oder eben mit dem Bus,
was echt einen tollen Ausblick zur Folge hatten. Jedoch muss man sagen, dass
der 90 Miles Beach eigentlich nur 64 Miles lang ist. Am Ende vom Strand fanden
wir dann riesige Sanddünen vor, auf denen der nächste Programmpunkt stattfand.
Sandsurfen.
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Sanddüne mit Sandsurfen - genial |
Das machte einen riesigen Spaß mit einen kleinen Board, auf dem man
mit dem Bauch lag, den Hang hinunter zu rutschen. Das erinnerte ein wenig an
rodeln, nur eben mit Sand. Ein paar Kilometer kamen wir dann auch am Cape
Reinga an, das besonders durch seinen kleinen Leuchtturm bekannt ist.
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Cape Reinga |
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Cape Reinga's Leuchtturm |
Hier
wurde uns eine Aussicht geboten, die man mit Bildern nicht einfangen kann und
einfach unbeschreiblich war. Dennoch versuchte ich natürlich irgendwie alles
mit der Kamera einzufangen, so gut es mir möglich war. Danach ging es nochmal
an einen Strand und vor dort aus wieder zurück.
Freitag arbeiteten Max und ich wieder den ganzen Tag.
George, der Sohn von Grant, der sich gerade Halo 4 für die Xbox gekauft hatte,
lud uns für den abends ein mit ihm zusammen zu zocken, was wir dann abends auch
machten. Also zockten wir mit ihm zwei Stunden online Halo 4, was viel Spaß
machte und eine interessante Abwechslung zu all dem Reisen und der Natur war.
Samstag arbeiteten wir nochmals, um restliche Dinge zu
erledigen und danach ging es auf eine regionale Ausstellung, was wie eine Art
Fest war. Und so kam ich gleich zu meiner ersten Fahrstunde in Neuseeland auf
der linken Seite. Grant vertraute mir seinen Zweitwagen an und damit durfte ich
dann hin zu zurückfahren. Am Anfang war es schon bisschen komisch, aber
letztlich war es dann doch nichts anderes als sonst in Deutschland. Auf der
Ausstellung gab es viele Buden mit Essen, Accessoires, Maschinen, etc. Es
wurden Tiere ausgestellt und mit diesen irgendwelche Wettbewerbe abgehalten,
ebenso Musikwettbewerbe, bei denen unter anderem George mit seiner Band spielte
und den dritten Platz holte. Es war richtig interessant zu sehen, was so die
Neuseeländer typischerweise machen. Denn Max und ich wollten ja nicht nur den
reinen Touristenstoff mitnehmen, sondern auch die Lebensweise erkunden und hier
konnte man das echt gut. Auch eine deutsche Fleischerei fanden wir auf dem
Markt vor, die Bratwurst mit Sauerkraut und Kartoffelsalat verkaufte. Und trotz
dessen, dass es teuer war, liebten es die Leute, da immer wieder Menschen
anstanden und kauften. Diesen letzten Tag ließen wir dann wieder mit einem Bad
in dem nahegelegenen Fluss ausklingen und packten danach schon wieder unser
Zeug zusammen. Es war also wieder eine Woche voller Erlebnisse mit einer neuen
tollen Familie. Am Sonntag stand dann noch knapp neun Stunden Busfahrt auf dem
Plan, um unseren nächsten Standort, Rotorua mit seinen heißen Quellen, zu
erreichen. Bis bald und viele Grüße nach Deutschland!
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