Sonntag, 4. November 2012

Trampen zum bekannten Surfingspot Raglan

Und wieder ist eine Woche vergangen und wieder werden wir unseren aktuellen Standort, diesmal Raglan, verlassen und morgen weiterziehen. Auch in dieser Woche hat sich einiges ereignet, wovon ich euch gerne berichten möchte. Zunächst ging es Montag von Auckland aus mit dem "Naked Bus" Richtung Hamilton. Übrigends, das ist nichts perverses, der Bus heißt nur deshalb so, weil das eine reine Busfahrt ohne Extras ist. Man kann da eine gewisse Anzahl an Trips kaufen, die man dann nach und nach nutzt, was in diesem Fall sehr günstig ist. Besonders wenn man die aktuellen Spritpreise in Neuseeland bedenkt. In Hamilton angekommen, ging es mit dem normalen Linienbus in Richtung Raglan. Raglan ist der wohl bekannteste Surferspot in Neuseeland, weswegen wir uns auch dort eine Gastfamilie ausgesucht hatten.

Auf dem Weg nach Raglan, stiegen wir dann ein paar Kilometer vorher aus. Von dort aus ging es dann noch einige Höhenmeter mit unseren zwei Rucksäcken in Richtung dem Haus unserer Gastfamilie für eine Woche. Am Gipfel dieses Hügels angekommen, fanden wir dann auch das Haus unserer neuen Familie, das uns auch gleich beeindruckte. Das Haus war riesig und die Aussicht phänomenal. Die Aussicht kann man eigentlich nicht beschreiben, da es wirklich beeindruckend war. Man konnte von hier aus über Raglan schauen und den Strand von weiten sehen, sowie die riesigen Wellen.
Sonnenuntergang vom Haus aus
Aussicht vom Haus
Als wir klopften machte uns dann Amanda und ihre Tochter Ella die Türe auf und begrüßten uns herzlich. Selbst Ella, die gerade 10 Jahre alt ist, war uns gegenüber total aufgeschlossen und nett. Es machte in der einen Woche viel Spaß mit ihr und ihrem neunjährigen Bruder Kobi rumzualbern. Da wir recht spät ankamen, gab es auch erstmal nichts mehr zu arbeiten, sondern viel Talk über uns und ihre Familie.
mit Ella und Kobi auf dem Trampolin
Abends lernten wir dann auch Jules, den Mann von Amanda kennen, der zunächst recht grimmig schien, aber dann uns gegenüber auch total nett und freundlich gesonnen war. Sein besonderes Merkmal war sein ironischer und sarkastischer Humor, der mir natürlich total gelegen kam. So erarbeiteten sich Max und ich dann auch in der einen Woche den Spitznamen "the naughty Germans" :D Jules gab uns dann gleich am ersten Abend noch eine Auswahl an von ihm gebrauchten Wetsuits, die wir zum Schwimmen und Surfen nutzen konnten und sogar am Ende jeweils einen geschenkt bekamen. Den nächsten Tag nutzten wir dann gleich um zum Strand zu trampen. Unsere Familie erzählte uns nämlich, wie einfach das wäre in Neuseeland und behielt damit recht. Gleich das zweite Auto nahm uns mit zum Strand, ein junger Doktor in seinem Surfervan, der ebenfalls superfreundlich war. Am Strand angekommen, verschlug es uns erstmal die Sprache, da die Aussicht traumhaft war. Riesige Wellen, der Ozean und und Berge. Am nächsten Tag ging dann wieder die Arbeit weiter, was ausmisten eines Schuppens, den Aufbau diverser Regale und Müll zur Müllhalde schaffen, beinhaltete. Danach ging es wieder per trampen zum Strand und diesmal mal ausgeliehenen Surfboard in die Wellen. Beim Trampen lernten wir die unterschiedlichsten Leute kennen. Beispielsweise ein Paar aus Kanada, das seit vier Jahren durch die Welt reist, ein Neuseeländer der ein übelst blutiges Gesicht hatte, weil er die Angel zurückgeschleudert bekam oder eine junge Frau, die als Travellerin nach Neuseeland kam und hier blieb.
Surfen in Raglan mit eigenem Wetsuit
 Beim zweiten Mal surfen klappte es dann schon besser als beim ersten Mal in Auckland und auch ich schaffte es endlich auf dem Board zu stehen. Das hielt aber nicht lange und ich flug wieder ins Wasser, was aber nichts machte. Einfach wieder rauspaddeln mit dem Board und ab auf die nächste Welle. Nach ca. 1,5 Stunden hörten wir dann auf, weil die Wassertemperatur es einfach nicht zuließ, weiter zu surfen. Übrigends falls ich es noch nicht erwähnt habe, hier in Neuseeland ist ein Ozonloch, was bedeutet, dass die Sonneneinstrahlung extrem stark ist. Hier muss man sich selbst bei grauen und bewölkten Wetter einschmieren, da man Sonnenbrand kriegen kann. Auch die Kinder rennen mit Oberteil rum, dass sich diese nicht verbrennen.
Aussicht zum Abendbrot am Strand
Wenn man das weiß, ist das aber kein Problem. Die nächsten Tage hieß es dann noch einiges an Arbeit zu schaffen, da wir Montag ja noch nicht anfangen konnten. Donnerstagabend saßen wir wieder mit Amanda und Jules zusammen und sprachen über alle möglichen Dinge und am Ende wurde es dann auch noch richtig speziell. Da er in einer Firma als Manager für Stahlproduktion arbeitet, wurde bei Ihnen vor einiger Zeit auf Lean Management umgestellt, über dessen Idee wir lange und ausführlich diskutierten. Freitag schafften wir dann endlich alles fertig zu bekommen und zur Müllhalde zu fahren. Schon der Standort dieser Recyclinganlage war fantastisch zwischen all den Hügeln, die ans Auenland erinnerten. Und dann gab es dort noch einen Secondhandshop, der quasi einiges von dem Zeug, was andere weghauten, aber noch einigermaßen in Ordnung war, verkauften. Als quasi ein großer Flohmarktshop, was eine echt coole Idee ist. Freitagabend nahm uns dann Amanda nach Raglan mit, wo Max und ich in eine Bar mit Livemusik gingen und ein Feierabendbier genossen. Samstag hieß es dann ganz früh aufstehen und noch bei einigen Dacharbeiten helfen und dann ging es zu den Hot Springs (heißen Quellen) in der Nähe, was ein Bad mit natürlicher Beheizung ist. Dort verbrachten wir den Tag, da eine Freundin von Amanda Geburtstag hatte. Und auch hier nahmen uns die Leute so freundlich auf, boten uns alles mögliche zu essen an und wir kamen mit den einen oder anderen ins Gespräch. Eigentlich wollten wir erst hiken gehen, was aber dann aufgrund von schlechtem Wetter ausfallen musste. Sonntagmorgen begann das mit Gottesdienst in der nahegelegenen Kirche. Das war mal eine echt interessante Erfahrung zu sehen, wie die Neuseeländer ihren Gottesdienst abhalten. Dieser war ziemlich unförmlich mit viel Gitarrenmusik aktueller Lieder, die als Thema Gott hatten. Auch die Leute saßen nicht einfach nur steif da, sondern streckten ihre Arme aus und sangen mit Herzblut. Und auch hier wieder wurden wir von allen herzlich begrüßt. Am Nachmittag ging es dann mit Jules an den Strand, der ca. 25 Jahre Surferfahrung hat und uns noch ein bisschen trainierte. Dann ging es wieder ins Wasser und bei herrlichen Wetter versuchten wir wieder ein wenig besser zu surfen, was auch gelang. Trotz einiger blauer Flecke und Schnitte an Armen und Beinen machte es wieder viel Spaß und wir genossen unseren letzten Tag hier am Strand. Es war trotz der nur einen Woche eine super Zeit mit viel Spaß und vielen neuen Erlebnissen. Morgen geht es dann weiter Richtung Paihia in den Norden der Nordinsel, um dann nächste Woche mal den Skydive zu machen und Cape Reinga zu besuchen ;) Bis dahin!!!
Tolle Woche in Raglan

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