Samstag, 1. Dezember 2012

Die Suche nach Hobbits ist vorbei

Es sind mal wieder ein paar Tage vergangen, seitdem ich meinen letzten Post hinterlassen habe. In dieser Zeit haben wir wieder einmal jede Menge neue Eindrücke gewonnen. Nach dem letzten Hostel in der Nähe des Nationalparks ging es für uns straight nach Wellington, was mal wieder eine längere Buszeit bedeutete. Dort lernten wir im Hostel Joanna, eine Polin kennen, die zwar etwas hyperaktiv war, aber total freundlich uns alles wichtige für Wellington erklärte. So folgten wir ihren Ratschlägen und gingen den nächsten Tag auf den Mt. Victoria, von dem man eine tolle Übersicht auf die Stadt hat. Das bedeutete mal wieder eine kleine Wanderung, die aber jederzeit tolle Natur und Bilder für uns offenbarte. Oben angekommen, konnte man in alle Richtungen der Stadt schauen, vergleichend mit dem Mt. Eden in Auckland.
Mt. Victoria Lookout
Und wir hatten vor allem in den zwei Tagen viel Glück mit dem Wetter. Denn Wellington ist eigentlich als sehr windige Stadt bekannt. In unserer Zeit gab es Sonnenschein und kaum Wind. Nachmittags gingen wir dann in das Te Papa, das das größte Museum in Wellington ist und dennoch kostenlos ist. Dort konnte man alles über die Historie der Einwanderer vor ca. 150 Jahren erfahren oder über die Maori-Kultur Neues lernen oder auch eine aktuelle Kunstausstellung bestaunen. Mt. Victoria und Te Papa sind auf alle Fälle zwei Dinge, die jeder machen sollte, der einmal in Wellington ist.
Wellington
Schafschur
Danach ging es noch ein bisschen durch die Stadt und dann wieder zum Hostel, um von dort aus nochmal in eine Bar zu gehen und ein kostenloses Bier abzustauben. Als wir wieder zurückkamen, ging es nochmal mit Chee und Joanna auf ein Couchsurfing-Treffen und damit wurde dann auch der Abend ausgeklungen. Am nächsten Tag genossen wir noch ein wenig den Hafen und machten uns auf in Richtung Zugstation, um unsere nächste Station, Gastfamilie in Martinborough, zu erreichen. Martinborough ist in Neuseeland besonders bekannt für seine guten Weingüter. Das Zugnetz in Neuseeland ist zwar nicht wirklich gut ausgebaut, aber die Strecke, die wir fuhren, enthielt wunderschöne Natur mit Hügeln und Regenwald.
Schafe fangen
An der Zugstation angekommen, empfing uns schon die neue Gastfamilie, bei der wir für die nächsten zwei Wochen arbeiten und leben sollten. Die Gastfamilie besitzt eine riesige Farm mit einigen Tieren, wie Schweinen, Schafen, Kühen und Hühnern besitzen. Die ersten Tage wohnte hier auch noch ein junges Paar aus Schweden, Mikael und Annika mit denen wir zusammenarbeiteten und auch sonst viel Zeit verbrachten.
Unsere Werkzeuge
Die Arbeit ging los mit Scheune ausmisten, über Pfad zu einem Fluss bauen, sowie beim Schafe einfangen helfen. Die Schafe mussten wir einfangen, da sie an unserem ersten Wochenende hier geschurt werden sollten. Das konnten wir dann gleich am nächsten Tag beobachten und auch hier mithelfen. Das machte echt riesen Spaß, die Schafe zu schnappen und zum Schurer zu bringen. Max hatte sogar die Möglichkeit eines selbst zu schuren und wurde dabei gleich als "Natural" bezeichnet.
Weingut

Am nächsten Tag nach getaner Arbeit ging es mit Annika und Mikael zur Weinverkostung. Die Landschaft mit den ganzen Weinbergen und Gütern, sowie dem schönen Wetter motivierte zum wandern. Beim ersten Weingut angekommen, konnten wir für fünf NZD vier verschiedene Weine testen, die teilweise pro Flasche über 40 NZD kosten. Die Weine schmeckten teilweise richtig gut und es war interessant zu hören, was es sonst so über Wein zu wissen gibt. Danach ging es dann gleich weiter zum nächsten Weingut, bei dem weitere Weine probiert wurden. Anschließend ging es wieder Richtung Haus der Gastfamilie, um das Dinner nicht zu verpassen.

Am nächsten Tag stand nach der Arbeit Cape Palliser auf dem Programm. Das ist das südliche Kap der Nordinsel, an dem es wieder einen Leuchtturm zu bewundern gab. Der Weg dorthin ging über einige Kilometer und dabei am Meer entlang. Wäre es nicht ganz so wolkig gewesen, hätte man sogar die Berge der Südinsel sehen können. Am ersten Zielort angekommen, konnten wir mehrere Robben beobachten, die sich auf den Felsen am Ufer ausruhten. Das war richtig genial zu sehen, wie die sich nicht aus der Ruhe bringen ließen. Nur wenn man zu nahe kam, dann wurde von den Tieren ein ordentliches Geräusch ausgestoßen, was wohl bedeutete, nicht näher zu kommen. Mikael, der ebenfalls wie ich fotoverrückt ist, konnte auch nicht genug davon bekommen, Bilder von den Robben schießen. Das war einfach ein tolles Erlebnis, diese mal in der freien Wildbahn und nicht im Zoo zu bestaunen. Die nächste Station hieß dann endgültig Cape Palliser mit dem Leuchtturm, der sich auf einem Hügel befand und durch einige Treppenstufen erklommen werden musste.
eine neugierige Robbe

faule Robben ;)

Cape Palliser mit Ausblick vom Leuchtturm
Nachdem die Aussicht ausführlich genossen wurde und Max und ich noch einige Felsen hinauf kletterten, ging es wieder zurück. Am nächsten Tag war dann das erste Mal Kino in Neuseeland angesagt, natürlich 007 Skyfall. Das Kino war zwar nicht sonderlich groß, dafür aber mal eine andere Art, das eine Mischung aus Café und Kino war.

Montagabend stand dann schwedisches 3-Gänge Weihnachtsessen auf dem Plan, das Annika und Mikael zauberten. Dabei durfte natürlich typisch schwedische Musik und auch eine Powerpoint-Präsi über das Land nicht fehlen. Am nächsten Tag waren dann Max und ich dran, ein deutsches 3-Gänge Menü zu kochen. Trotz dessen, dass wir es erst einen Tag zuvor erfuhren, dass wir das machen sollen und von den Zutaten her improvisieren mussten, lief das eigentlich ganz gut. Da wir natürlich mindestens genauso gut, wie die Schweden sein wollten, gab es auch bei uns eine Auswahl deutscher Musik, sowie eine Powerpoint-Präsi. Und bei uns mit wesentlich mehr Folien, als bei Annika und Mikael ;)


ein netter Nazghul :D

Mittwoch kam dann der Tag, dem wir lange entgegen gefiebert hatten. Die Weltpremiere von "The Hobbit - an unexpected journey" stand in Wellington an. Glücklicherweise hatten wir schon vor knapp zwei Wochen das Hostel gebucht und fuhren dann mit dem Zug an dem Tag nach Wellington. Dort erwartete uns schon der lange Rote Teppich, der über 500m lang war, sowie diverse Schmückungen, wie Poster, Plakate und Figuren. Wir suchten uns einen ordentlich Platz, von dem man einen guten Ausblick hatte und dann mussten wir noch einige Zeit warten, bis es endlich losging. In der Zeit füllte sich die Straße, auf der der rote Teppich lag, immer mehr und mehr. 

Auf der Straße konnte man allerlei verkleidete Fans bestaunen, die entweder als Elben, Hobbits, Gandalf, Aragorn, Boromir oder auch als Nazghul verkleidet durch die Straßen liefen. Somit war die Suche nach Hobbits endlich vorbei. Es war schon unglaublich zu sehen, was in dem Teil der Stadt wegen der Filmpremiere los war.
Die Bühne mit fast allen Stars


Die Bühne als Hobbitbehausung war direkt vor dem Embassy Theatre aufgebaut, bei dem eine riesige Gandalffigur stand. Dann ging es auch so langsam los. Zunächst spielte Neil Finn, der den Soundtrack schrieb, mit seiner Band einige Lieder, wie beispielsweise "Misty Mountains". Wer das Buch kennt, wird das Lied als Zwergensong wiedererkennen. Da kam das erste Mal Gänsehautstimmung auf, als dieser gespielt wurde.  Kurz darauf kamen dann auch die Celebritys am roten Teppich an, was auf einer riesigen Leinwand ebenfalls übertragen wurde. Wenn auch die Interviews sehr schlecht waren und wenig Inhalt hatten, da es meistens nur um die neue Technik ging und das Wort "extraordinary" andauernd fiel, war es doch interessant die ganzen Stars mal zu sehen. Und um mich herum versammelten sich anscheinend alle hyperaktiven Leute. Da wurde geschubst, getreten und gedrängelt, um bessere Sicht zu bekommen. Nachdem alle Stars über den Teppich gelaufen waren und die offiziellen Reden gehalten wurden, durften dann die Stars und einige Ausgewählte den Film im Embassy Theatre schauen. Für Max und mich, sowie viele andere Tausende müssen noch bis frühestens 13.12.2012 warten. Nach noch ein wenig Herumschauen in der Stadt, ging es dann wieder ins Hostel. Am nächsten Tag gingen wir noch ins Museum of City and Sails und von dort aus mit dem Zug nach Martinborough zurück.
Wellington Skyline von der Seite
Hier angekommen, hieß es dann noch einige Tage weiterarbeiten, bis es dann am nächsten Freitag den nächsten Gastfamilienwechsel gibt. Dann geht es ab auf ein Weingut ;) Bis dahin viele Grüße und einen schönen 1. Advent nach Deutschland!!!!

Feierabendbier auf der Terrasse genießen
PS: Wer auch auf längeren Reisen weilt und aber trotzdem nicht auf Sportübungen verzichten will, um fit zu bleiben, dem lege ich von Mark Lauren "Fit ohne Geräte" ans Herz. Ich halte mich damit seit den zwei Monaten hier in Neuseeland fit und finde die Übungen wesentlich effizienter als Fitnessstudio, da man nur mit dem eigenen Körpergewicht trainiert. Besonders wenn man vor wunderschönen Landschaften trainiert, ist das eine tolle Motivation. Zwar musste ich mir zwar auch schon ab und an Schmunzeln von verschiedenen Gasteltern anschauen, weil ich da gerade mal wieder unter dem Tisch lag und "Umgekehrtes Bankdrücken" gemacht habe :D Aber es fetzt und den Schweden Mikael hatte ich auch überzeugt und paar mal mit ihm zusammen trainiert.

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