Samstag, 13. Oktober 2012

Fischen, Surfen und noch Rugby ... *Woohooooo*


Montag brachen vom Hostel aus auf, um uns auf dem Weg unserer Gastfamilie zu machen. Zunächst ging es erstmal mit dem kompletten Gepäck durch die halbe Stadt bei schönem Regen. Von dort aus dann mit dem Bus nach Torbay, wo unserer erste Gastfamilie ihr Haus hat. Als wir dort ankamen, konnten wir schon von weitem das Meer und eine am Horizont liegende Insel sehen, was uns wieder einmal einen sehr schönen Eindruck der Natur gab. Beim Haus der Familie angekommen, traf mich erstmal ein wenig der Schlag, da es ziemlich chaotisch aussah, sowohl innen als auch außen. Doch schon kurz darauf hatte ich mich daran gewöhnt, es war schließlich ein Künstler bei dem wir hier ,wohnen wollten. Christian, der Gastvater, den wir ja auch schon beim Konzert kennen gelernt hatten, begrüßte uns freundlich und übergab uns dann unser neues zu Hause für die nächsten drei Wochen. Es war ein kleiner alter silberner Campinganhänger, der nicht mehr im neusten Stand war, aber zum Wohnen ausreichte. Auch sonst konnten wir uns im Kühlschrank und der Küche bedienen, wie wir wollten.
im neuen zu Hause für drei Wochen angekommen
Für alle unter euch, die den Film "Into the Wild" kennen, erinnerte es Max und mich ein wenig an den "Magic Bus Day". Da Christian am ersten Tag noch keine Arbeit für uns hatte, stellten wir nur fix unsere Sachen ab und gingen dann in Richtung Strand. Ein kleiner Strand, der trotzdem zu überzeugen wusste. Und dann hatten wir auch noch gleich unsere ersten kleinen Klettereinlagen dabei, da wir über Klippen kletterten, um so an einen anderen Strand zu kommen. Und wieder mal überkam mich ein wenig das Gefühl, "rutsch jetzt ja nicht aus, du hast deine Kamera umhängen" :D
Am nächsten Tag ging es dann endlich los mit arbeiten. Er erzählte uns erstmal, an was er derzeit arbeite.
Christian in seiner Holzwerkstatt
Dabei ging es um verschiedene Skulpturen aus Holz und wir müssten ihm besonders bei der Größten behilflich sein, die ein Elefant werden sollte. Zunächst klebten wir einige Bretter zusammen und ich musste dann mit einer Stichsäge Skulpturen ausschneiden, die er schon aus Holz gefertigt hatte. Kein ziemlich anstrengender Job, nur recht dreckig. Abends gab es dann wieder von der Gastmutter Kirianne, die ebenfalls sehr nett ist, noch Dinner. Die zwei kleinen fünfjährigen Zwillingsmädchen, die Töchter, lernten wir auch gleich am ersten Tag kennen, die man als zwei richtig ausgelassene Stromerkinder bezeichnen kann. Ich hab es in der einen Woche noch nicht einmal erlebt, dass beide Fernsehen geschaut haben. Die nächsten Tage ging dann die Arbeit weiter, diesmal kam es noch zum Schleifen und Sprayen, aber leider gab es einige Probleme bei der Umsetzung, die die Arbeit stocken ließen. Bei der Arbeit kam es oft dazu, dass wir erst nachmittags anfingen und dafür bis abends arbeiteten. Grundsätzlich kein Problem, wenn es nicht diese unglaublichen Schwankungen in den Temperaturen und Wetter in Neuseeland gäbe. Ab ca. um fünf wurde es dann schlagartig richtig kalt, was das arbeiten echt erschwerte. Aber umso mehr freute man sich dann auf die heiße Dusche danach. Mittwochabend gingen wir dann das erste Mal bei Abenddämmerung zum Strand und fanden ein Panorama vor, das unglaublich war.
Feierabend in Ruhe genießen
 Auf ein paar erhöhten Ästen sitzend genossen Max und ich bei einem Bier den Sonnenuntergang. Und dann sahen wir plötzlich eine total komische Erscheinung. Es sah aus, als ob über das Wasser eine Art Mischung aus Mensch und Fisch mit einem hohen Tempo raste. Wir rätselten, was das wohl sein sollte und dachten wirklich zunächst an irgendeine Art Tier. Wie sich dann später bei Christian herausstellte, war das ein Paddle Surfer. Man kamen wir uns vielleicht bescheuert vor, dass wir das nicht kannten ;)
Dann war endlich Donnerstagabend, den er uns schon seit einigen Tagen angekündigt hatte. Denn hier sollte der Männerabend mit einigen seiner Freunde stattfinden. Drei seiner Freunde kamen, die alle spezielle Persönlichkeiten für sich waren. Da war einerseits ein recht ruhiger zurückhaltender Kerl, dann ein Lehrer, den man aber nicht ansah, dass er einer war und zu guter Letzt noch der Surfertyp, der uns dann auch gleich mal von gekauften Muscheln kosten ließe. Fazit hierzu, schön mal probiert zu haben, aber geschmacklich jetzt nicht wirklich berauschend. Zum Männerabend gab es Bier und Steak mit einer Kartoffelpampe, die man irgendwie nicht richtig beschreiben konnte und Bier. Letztlich war es ein ganz lustiger Abend, auch wenn in einigen Situationen noch Kommunikationsprobleme auftraten, da gerade der Surfertyp einen starken Dialekt hatte.
Freitag nach dem Arbeiten kamen wir dann zu unserer ersten Fischerfahrung.
Vorfreude aufs Angeln mit Max
Christian besitzt ein Kanu, sowie mehrere Angeln, die wir zu dritt zum Strand schafften und dann rauspaddelten. Vor dem Hintergrund war das ein fantastisches Erlebnis. Als wir am richtigen Punkt angekommen waren, ging der Anker raus, die Fische, die als Beute dienen sollten wurden auf den Haken gesteckt und los ging es. Jetzt hieß es warten. Die ersten Male ging es uns oft so, dass wir gar nicht merkten, wann einer angebissen hatte und der Fisch dann schon weg war. Aber dann irgendwann hatte ich endlich den Erfolg, mein erster gefangener Fisch, ein Snapper :) Leider mussten wir den zurück ins Meer geben :(
Long Bay Strand, perfekt zum Surfen
Samstag ließen wir zunächst ungeplant, was sich als richtige Entscheidung herausstellte, da es ein ziemlich störmischer Tag wurde und wir so erstmal unsere Weiterreise planten. Trotzdem hatten wir etwas auf das wir uns freuen konnten. Christian erzählte uns, dass er mit uns surfen gehen wollte. Das zögerte sich dann zwar leider erstmal bis abends heraus, doch nachmittags nutzten wir die Zeit einen Strandspaziergang zum Long Bay Strand zu machen. Es war zwar mieses Wetter, sehr kalt und regnerisch, aber wir waren im typischen Kiwi-Style barfuß und mit kurzen Sachen unterwegs. Dieser Strand ist auch echt atemberaubend, wenn man ihn von einer Anhöhe aus betrachtet. Riesiger Sandstrand und kristallklares Wasser, zumindest wenn schönes Wetter ist. Und dann war abends endlich die Zeit gekommen ... Surfen!!!! Wir fuhren mit Christian einige Kilometer zu einem Strand an dem wir bisher noch nicht waren. Es war schon etwas düster, Abendämmmerung, sehr kalt, windig und regnerisch. Er hatte aber glücklicherweise zwei weitere Surfanzüge und auch Boards für uns, was es um einiges angenehmer machte. Und dann ging es los, rennend mit Surfbrett bei Dämmerung in die Wellen, die knapp ein Meter hoch waren. Das erinnerte schon ein wenig an Bay Watch. Leider fehlten die schönen Frauen ;) Christian zeigte uns dann ein wenig die Technik und dann fingen wir an mit Wellensurfen. Es machte einen riesen Spaß, auch wenn ich es leider nur schaffte, kniend zu surfen. Immerhin Max schaffte es einmal aufzustehen. Und dann wurde es immer kälter, was einen förmlich lähmte weiterzumachen. Christian ließ sich davon nicht beeindrucken und surfte richtig genial auf den Wellen. Man merkte ihn an, dass er als Kind hier in der Gegend aufgewachsen ist. Dann ging es auch wieder nach vielleicht einer halben Stunde surfen wieder raus und zurück nach Hause. Bei 12°C Außentemperatur reichte das aber auch erstmal um komplett durchgefroren zu sein. Die heiße Dusche hier danach war einfach traumhaft :)
Heute, Sonntag, sind wir dann nochmal nach Browns Bay aufgebrochen, was ca. 40 min Fußmarsch sind, da dort Flohmarkt war. Wir wollten dort schauen, ob wir uns einen Surfanzug günstig kaufen können, da uns Christian das empfahl. Leider hatten wir kein Glück. Aber wir haben ja auch noch ein bisschen Zeit hierfür. Gerade eben haben wir noch unsere erste Runde Rugby mit einigen Leuten gespielt. Jetzt kann ich auch das erste Mal die Regeln. Hat echt viel Spaß gemacht, schade war nur, dass wir nicht tackeln durften :D Heute Abend ist dann Barbecue angesagt mit einigen Freunden unserer Gastfamilie und wir freuen uns. Ich bin echt gespannt, wie viel ich in der Zeit hier zunehme, da doch sehr kohlenhydratreich gegessen wird. Im Durchschnitt sagt man ja 5 kg in Neuseeland, aber dafür habe ich ja mein Fitnessbuch "Fit ohne Geräte", dessen Übungen ich wenigstens überall machen kann, um dem entgegen zu wirken. Ansonsten Hauptsache die Zeit genießen und bald wieder surfen und fischen.
Schon viele neue Erlebnisse in der einen Woche, wer weiß, was die nächste bringt. Kirianne hat uns schon gesagt, dass wir vielleicht mal mit ihrem Vater auf sein Fischerboot mitkönnen. Das wäre natürlich auch genial. Und wenn nicht, ist der nächste Strand nur 5 min von unserem Bungalow entfernt :)
Viele Grüße aus dem Kiwiland und bis demnächst!

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